Wohnungen Magdeburger wohnen günstiger als Menschen in anderen Großstädten
In Magdeburg ist das Wohnen vergleichsweise günstig. Das hat jetzt ein Vergleich des Immobilien-Portals Immowelt ergeben. Doch es gibt auch sorgenvolle Stimmen.
Magdeburg
Das Internetportal Immowelt hat mit einer Auswertung seiner Angebote für Aufsehen gesorgt. Die Immobilienexperten hatten einzeln für 80 Großstädte - darunter auch Magdeburg - in Deutschland die Kaltmieten aller Angebote für Wohnungen von 80 bis 120 Quadratmetern zusammengefasst und die jeweils mittleren Werte als Meridianwert herausgezogen. Berücksichtigt wurden jene familientauglichen Wohnungen, die mehrfach nachgefragt wurden, hieß es seitens des Unternehmens.
Das Ergebnis für Magdeburg: Für 580 Euro Kaltmiete im Monat seien hier die entsprechenden Wohnungen zu haben. Damit würde Magdeburg auf Platz 69 zu den günstigsten Großstädten Deutschlands gehören. Und mit einem Nettoeinkommen von weniger als 2000 Euro könnte man sich eine solche Wohnung leisten, ohne dass mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Wohnung ausgegeben werde. Diese Marke gilt als das, was für die Menschen an Ausgaben fürs Wohnen zumutbar ist.
Magdeburger Marktstruktur
Anders als in vielen anderen Städten haben in Magdeburg neben den privaten Hauseigentümern zwei weitere Arten von Marktteilnehmern große Marktanteile. Mit der Wobau gibt es einen starken kommunalen Mitspieler am Markt, und auch mehrere Genossenschaften halten Zehntausende Wohnungen in Magdeburg.
Entwarnung möchte der Magdeburger Mieterverein angesichts solcher Zahlen nicht geben. Eva Domass ist Rechtsberaterin und Geschäftsführerin des Vereins. Sie sagt, dass ein Medianwert von 580 Euro für Magdeburg allenfalls für Wohnungen im unteren Bereich der Spanne von 80 bis 120 Quadratmetern infrage kommt. Zudem dürfte man nach ihrer Erfahrung eine entsprechende Unterkunft nur in den Randbezirken der Landeshauptstadt bekommen.
Preise zeigen nach oben
Ein Grund dafür, dass der Einfluss dieses Marktsegments so groß zu sein scheint: Gerade in diesen Vierteln stehen Wohnungen leer, die dann naturgemäß häufiger in Anzeigen auftauchen.
„Auf jeden Fall zeigt bei den Neuvermietungen der Preis eindeutig nach oben“, so die Einschätzung der Juristin. Hätten Mietpreise oberhalb der 1000 Euro früher noch für Aufmerksamkeit gesorgt, seien sie heute nichts Besonderes mehr. „Auch wenn wir in Magdeburg noch besser dastehen als andere Städte: Wir müssen aufpassen, dass Wohnraum für einige Menschen nicht unbezahlbar wird“, so die Forderung von Eva Domass. Wichtig sei es, auch in Magdeburg Anreize zu geben, preiswerten Wohnraum zu schaffen.