Ausbildung, Gymnasium, Fachoberschule und Fachschule Magdeburgs BbS „Otto von Guericke“ hält doppelten Rekord
Eine Berufsschule ist nicht allein Baustein für die Berufsausbildung. Das Beispiel aus Magdeburg zeigt eine bunte Palette an Möglichkeiten für Jugendliche.
Magdeburg. - Die BbS „Otto von Guericke“ hat nicht allein inzwischen die meisten Schüler im Land. Sie bietet neben einer besonderen Tradition auch viele Perspektiven. Einblicke gibt es am 8. Februar.
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Die Berufsbildenden Schulen „Otto von Guericke“ unweit des Universitätsplatzes zählen mit 2966 so viele Schüler wie keine andere in Sachsen-Anhalt. Inzwischen werden bislang ungenutzte Räume ausgebaut, um dem steigenden Platzbedarf gerecht zu werden.
Diesen Rekord für die Ewigkeit hält die Magdeburger Schule
Der Grund für diese Entwicklung ist wohl nicht allein auf die lange Tradition des Hauses zurückzuführen: Nachdem es im 19. Jahrhundert bereits Fachschulen gab, wurde im Jahr 1900 hier eine gewerbliche Pflichtfortbildungsschule gegründet. „Unsere Berufsschule war damit die erste, die in Preußen gebaut wurde“, sagt Schulleiter Burkhardt Lange. Er erläutert: „Damit wurde der von 1902 bis 1907 errichtete Gebäudekomplex gezielt auf die Bedürfnisse der Berufsausbildung zurechtgeschnitten.“ Seinerzeit ein Novum – und bis heute von Vorteil.
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Ein Wachstum der Schülerzahlen hat jedoch in erster Linie wohl einen anderen Grund: „Dass immer mehr Jugendliche an unserer Schule lernen, hat viel mit dem Bereich Bauen zu tun“, sagt der Schulleiter. Vor drei Jahren waren auch auf Initiative der Handwerkskammer Magdeburg Klassen der Dachdeckerausbildung aus Stendal nach Magdeburg verlegt worden.
Schon damals musste man überlegen, wie die zusätzlichen Klassen untergebracht werden können. Ein früher als Bibliothek genutzter Raum wurde umgestaltet. Zuletzt kam noch die Ausbildung von Gerüstbauern in sogenannten Bundesklassen hinzu, in denen die Auszubildenden aus mehreren Bundesländern den schulischen Teil der dualen Ausbildung absolvieren. Burkhardt Lange berichtet von einer positiven Folge für den Raum Magdeburg: „Nachdem für die Ausbildung dank unsere neuen Klassen die Wege zur Berufsschule deutlich verkürzt wurden, haben sich einige Unternehmen in der Region entschieden, wieder in die Ausbildung einzusteigen.“
Was ist das Abitur am Beruflichen Gymnasium?
Ein weiterer Punkt, der Schüler in großer Zahl in die Straße Am Krökentor lockt, sind die schulischen Ausbildungsangebote. Zu diesen gehört das Berufliche Gymnasium, erläutert die stellvertretende Schulleiterin Claudia Höfler. In den vier Fachrichtungen Gesundheit und Soziales, Wirtschaft und Verwaltung, Ingenieurwissenschaften sowie Informationstechnik gibt es pro Jahrgang fünf Klassen mit zusammen 350 Schülern.
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Claudia Höfler betont, dass das Abitur vom Beruflichen Gymnasium dem von allgemeinbildenden Schulen gleichzusetzen ist: „Unser Abitur bietet den vollen Zugang zum Studium.“ Voraussetzung, um aufgenommen zu werden, ist der erweiterte Realschulabschluss oder der erfolgreiche Abschluss der zehnten Klasse an einem Gymnasium. Burkhardt Lange meint: „Nicht zuletzt kann man das Berufliche Gymnasium als eine Möglichkeit zu einem Neuanfang in einer völlig neuen Klasse sehen.“
Was ist die Fachoberschule und die Fachschule
Ähnliches gilt für die zweijährige Fachoberschule, an deren Ende die Fachhochschulreife steht. Für die reicht der Realschulabschluss oder eine ähnliche Qualifikation für den Einstieg aus.
Und noch ein Bildungsweg eröffnet sich: die Fachschule, die mit dem Bachelor Professional – früher bekannt als staatliche geprüfter Techniker – abschließt. Beide Schulformen sind ebenfalls unter dem Dach der BbS „Otto von Guericke“ angesiedelt.
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Den Tag der offenen Tür am Sonnabend möchte die Einrichtung nutzen, um sich Jugendlichen und ihren Familien, aber auch allen anderen interessierten Menschen zu öffnen. Schüler, Lehrer und die Vertreter von Partnerbetrieben stehen Rede und Antwort.
Das bietet der Tag der offenen Tür am 8. März
Viele Bereiche der Schule werden mit Präsentationen und beispielsweise Schnupperkursen für Elektroniker, Programmierer und Kraftfahrzeug-Elektriker erlebbar gemacht.
Der Tag der offenen Tür findet diesen Sonnabend von 9 bis 13 Uhr am Sitz der Schule in der Straße Am Krökentor 1b bis 3 statt. Themen sind die duale Ausbildung, die Fachschule, das Berufliche Gymnasium und die Fachoberschule.
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Unternehmen der Bau-, Elektro-, Sanitär- und Metalltechnik stellen sich und ihre Ausbildungsberufe vor. Mit dabei sind neben anderen Schubert-Motors, EFM Elektro Facility Management, Apollo-Optik, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Heizungs-Service Michael Zierau, die Progroup, Ottostahl, SBH Nordost, TCS, Ost Bau, die Sozialkasse des Gerüstbaugewerbes, die Gerüstbauinnung Sachsen, das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer, die Bau Bildung Sachsen-Anhalt, Peil & Partner Ingenieure, der Deutsche Bahnbau Königsborn, Rudolf Feickert Bau, die Umwelt und Wassertechnik Gesellschaft sowie die Dachdeckerinnung Stendal. Infostände haben auch die IHK, die Handwerkskammer, die Steuerberatung Maik Arnhold und die Hochschule Magdeburg Stendal.