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Einkaufen Magdeburgs erste Marktschwärmerei für mehr Nachhaltigkeit ist in Gründung

Kunden aus der Region mit Erzeugern aus der Region zusammenzubringen, ist das Ziel der Marktschwärmer. Die bundesweite Initiative setzt auf Nachhaltigkeit. Zwei junge Frauen aus Magdeburg und Loburg wollen im August die erste Marktschwärmerei in Magdeburg starten.

Von Christina Bendigs Aktualisiert: 12.07.2021, 01:06
Marlene Meyer aus Magdeburg (l.) und Monique Krause aus Loburg im Jerichower Land wollen Magdeburgs erste Marktschwärmerei aufbauen. Denn sie schätzen gutes Essen aus der Region und wollen es auch anderen ermöglichen. Aktuell suchen sie noch Erzeuger.
Marlene Meyer aus Magdeburg (l.) und Monique Krause aus Loburg im Jerichower Land wollen Magdeburgs erste Marktschwärmerei aufbauen. Denn sie schätzen gutes Essen aus der Region und wollen es auch anderen ermöglichen. Aktuell suchen sie noch Erzeuger. Foto: Christina Bendigs

Magdeburg - Wer kennt das nicht: Wenn man im Supermarkt durch die Gemüseabteilung geht, kommen viele Produkte, die auch in der Region wachsen würden, von weit her. Zwar setzen viele Ketten inzwischen auch auf regionale Angebote, doch ein direkter Kontakt zu den Erzeugern ist für Kunden nicht möglich. Das soll sich ändern. Monique Krause und Marlene Meyer wollen Magdeburgs erste Marktschwärmerei gründen. Das Konzept ist bundesweit in größeren Städten wie Berlin schon erprobt und soll nun auch in Magdeburg Kunden und Erzeuger zusammenbringen.

Die Marktschwärmerei listet dabei in einer App beziehungsweise auf einer Internetseite auf, welche Produkte von den Erzeugern aus der Region angeboten werden, die Kunden können aus der Produktpalette auswählen und bestellen. Zu einem festen Termin, bei dem die Hersteller vor Ort sind, können die Kunden ihre Waren abholen und gleichzeitig mit den Herstellern ins Gespräch kommen. Die Erzeuger haben den Vorteil, dass sie nur so viel ernten und produzieren, wie sie auch verkaufen.

Erzeuger aus Umkreis von 50 bis 100 Kilometern

Die Erzeuger zu finden, ist allerdings gar nicht so einfach. Aus einem Umkreis von 50 bis 100 Kilometer sollen die Produkte stammen. Doch viele haben bereits Verträge, andere seien skeptisch, wollten erst einmal abwarten und schauen, wie sich die Marktschwärmerei entwickelt, bevor sie sich daran beteiligen. Zugesagt haben Zugesagt haben bereits einige Erzeuger aus der Börde, aus der Altmark, dem Jerichower Land und aus dem Salzlandkreis, die tierische Produkte und zum Teil auch Gemüseerzeugnisse anliefern werden. Was sie noch suchen sind Bäckereien, Obst- und/oder Gemüsebauern, Getränkehersteller, gern auch kleine Brauereien, Feinkost, Marmelade, Süßes, Erzeuger von verarbeiteten Produkten wie beispielsweise Nudeln und auf lange Sicht auch Produkte wie Kerzen, Seifen, Duschmittel und Shampoos. Denn Ziel ist, dass man bei der Marktschwärmerei seinen Wocheneinkauf erledigen kann.

Mindestens ein- bis zweimal pro Woche sind die beiden jungen Frauen in der Region unterwegs, um Erzeuger zu finden und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Auch konventionell wirtschaftende Betriebe werden zugelassen, wenn sie nachhaltig wirtschaften. Denn vielfach sei die Zertifizierung eine Kostenfrage, haben Marlene Meyer und Monique Krause erfahren. Sowohl Bio-Produkte als auch Produkte aus konventioneller Landwirtschaft sollen daher angeboten werden. Wert legen sie darauf, dass es kleine Erzeuger aus der Region sind. Sie müssen zudem nachweisen, dass sie die Produkte selbst herstellen und nichts im Großhandel hinzukaufen.

150 Interessenten müssen sich registrieren

Voraussetzung für den Start der Marktschwärmerei ist, dass sich mindestens 150 Menschen registrieren, die das Angebot nutzen wollen.

Warum die beiden Frauen den Aufwand auf sich nehmen? Zum einen sei es sehr interessant und für sie wichtig, zum anderen schätzen sie gute Erzeugnisse aus der Region. Kennengelernt haben sie sich, weil sie im gleichen Unternehmen arbeiteten. Über Gespräche haben sie festgestellt, dass es ihnen beiden wichtig ist, regional einzukaufen. . Deshalb fuhren sie selbst von Hofladen zu Hofladen, um sich zu versorgen. Aus Berlin kannte Marlene die Marktschwärmereien. Und da es das Angebot in Magdeburg noch nicht gab, ergriffen sie selbst die Initiative. Wenn die erste Marktschwärmerei erfolgreich ist, vielleicht werden sie dann noch weitere gründen, blicken sie schon einmal voraus. Aktuell wird bereits ein weiterer passender Standort in der Börde, nahe Wanzleben gesucht.

Weitere Schwärmereien könnten noch folgen

Zunächst wollen sie aber das Angebot in Sudenburg zum Laufen bringen. In der Feuerwache in Sudenburg fanden sie einen Partner, der mehr und mehr auch die Themen Umwelt- und Naturschutz in den Fokus rückt, wie Nadja Gröschner als Leiterin der Feuerwache berichtete. Dort werden die Abholtermine zukünftig dienstags ab 17 Uhr stattfinden – bei gutem Wetter auf dem Hof, bei schlechtem Wetter im großen Saal im Erdgeschoss.

Erzeuger, die Interesse haben, können über Facebook und Instagram mit den beiden Frauen in Kontakt treten: www.facebook.com/marktschwaermer.md.boerde oder www.instagram.com/marktschwaermer.md.boerde/?hl=de