Advent und Kultur Mit Video: Magdeburgs schönstes Weihnachtshaus leuchtet wieder
Es ist ein kleines Winter-Wunderland in Magdeburg. Unzählige Leuchtelemente glitzern auf dem Grundstück. Wo sich diese Attraktion finden lässt und wann die Beleuchtung in Betrieb ist.
Magdeburg - Eine eigene Lichterweltfigur gibt es in diesem Stadtteil von Magdeburg noch nicht. Dafür ist Jahr für Jahr auf den Einsatz einer Familie Verlass.
Straßenbahnen reduzieren das Tempo. Auch viele Autofahrer drücken auf die Bremse, wenn sie das Haus in der Pechauer Straße passieren. Regelmäßig spazieren Familien mit ihren Kindern vorbei, genau so Schulklassen und Kitagruppen oder Bewohner aus den Pfeifferschen Stiftungen. „Alle Jahre wieder. Es ist wunderschön“, meinte ein Familienvater am Abend des zweiten Adventssonntages.
Seit nunmehr 25 Jahren verwandelt das Ehepaar Hans-Joachim (85) und Marlies (78) Müller ihr Wohnhaus in Cracau in ein funkelndes Winter-Wunderland. Unterstützung gibt es von Sohn Mario.
„Zum 1. Advent muss alles brennen“, sagte Hans-Joachim Müller. Auch in diesem Jahr ist dies geglückt. Per Zeitschaltuhr ist die Beleuchtung nun jeweils in den Morgenstunden von 6 bis 8 Uhr sowie in den Abendstunden von 16.30 bis 22.30 Uhr in Betrieb. Bis nach den Weihnachtsfeiertagen.
Reise legt Grundstein
Wer das Cracauer Weihnachtshaus nicht schon aus den Vorjahren kennt, wird von der Attraktion überrascht. Das Grundstück ist in einer Häuserreihe eingebaut. Erst wer direkt davor steht, kann das ganze Spektakel sehen. Es ist kaum zu überblicken, was da alles glitzert.
Allerlei bunte Figuren und Lichterketten leuchten auf. An einer Hauswand hängt ein funkelndes Präsent, ein Schneemann leuchtet. Eine Eisenbahn dreht tönend ihre Runden zwischen funkelnden Eiszapfen. Ein Weihnachtsmann stimmt per Bewegungsmelder sein „Jingle Bells“ an.
Um die Stromkosten einigermaßen unter Kontrolle zu halten, wird auf LED gesetzt. Bisweilen bedankten sich Besucher auch schon mit einem kleinen Obolus.
Angefangen hat alles im Jahr 1998. Eine Reise nach Amerika hatte zuvor den Grundstein für das Weihnachtshaus gelegt. Hans-Joachim Müller war fasziniert von den vielfältigen Lichterdekorationen, die dort an den Gebäuden zu sehen sind, wie er der Volksstimme in den Vorjahren erzählt hatte.
Und so schmückte er sein eigenes Haus. Jahr für Jahr wurde die Dekoration mehr. Zwei Kellerräume sind voll damit. Wenn etwas kaputt gehen sollte, versucht der Senior sich selbst an der Reparatur.
Der Hauptantrieb für die Eheleute Müller ist es, den Menschen in der Advents- und Weihnachtszeit mit den vielfältigen Lichtelementen eine Freude zu bereiten. Es ist ihnen eine Herzensangelegenheit. „Wenn sich andere über die Dekoration freuen, dann freuen wir uns mit“, sagte Hans-Joachim Müller.
Das Staunen der (jungen) Besucher sind das größte Lob. Mitunter schauen mittlerweile schon Eltern mit ihren Kindern vorbei, die in Kindertagen selbst vor dem Cracauer Weihnachtshaus standen. „Wir machen weiter, so lange es gesundheitlich geht.“