MDCC-Arena Blockumbau im Stadion Magdeburg hilft 3. Liga
Der hektische Blockumbau in der Magdeburger MDCC-Arena war nicht umsonst, sagt Steffen Schüller vom Stadionbetreiber.
Magdeburg l Wie geht es nach dem verpassten Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die zweite Bundesliga mit dem Stadionumbau weiter? Diese Frage stellt sich vor allem mit dem Blick auf bereits begonnene Umbauarbeiten so mancher Fan. Denn kurz vor dem letzten Spieltag in der Saison hatte der Deutsche Fußballbund DFB für die mögliche Relegation vom Magdeburger Fußballclub die Einhaltung der sogenannten Zehn-Prozent-Regel gefordert.
Danach muss der FCM für Gästefans zehn Prozent der Stadionkapazität zur Verfügung stellen, was ungefähr 2500 Plätzen entspricht. Das allerdings war für Magdeburg ein Problem, weil der bisherige Sitzplatzblock 15 für Gästefans nicht „hüpfsicher“ ist und nur als Sitzplatzblock genutzt werden darf. Mit Hochdruck hatten deshalb die Stadtverwaltung und Stadionbetreiber MVGM daran gearbeitet, den Block 13 mit Hilfe einer Umzäunung alternativ als Gästeblock auszuweisen.
Der Vorteil: Weil es sich um einen Block im direkten Eckbereich des Stadions handelt, herrschen hier bessere hüpfsichere statische Bedingungen als auf den geraden Tribünen, auf denen sich auch der Block 15 befindet.
Bereits zum Spiel gegen Lotte und dann auch beim Pokalfinale gegen Halberstadt waren also Teile des Blocks 13 mit einem neuen Zaun umzogen und damit zum Gästebereich umgewandelt worden.
Nur: Nun benötigt der Klub den Nachweis ja nicht mehr – der Sprung in die zweite Bundesliga oder zumindest auf einen Relegationsplatz scheiterte bekanntlich. Wurde also der Zaun umsonst gezogen und viel Geld unnütz verbaut? „Nein“, sagt Steffen Schüller. Der Geschäftsführer der städtischen Messe- und Veranstaltungs-GmbH MVGM ist für den Stadionbetrieb und dessen Unterhaltung zuständig. „Der Umbau war nicht umsonst.“ Der zusätzliche Gästebereich könne nun auch in der dritten Liga und in der zweiten Liga sowieso eine Hilfe sein.
Schüller: „Wenn Bedarf besteht, stehen nun rund 920 Sitz- und 1500 Stehplätze, jeweils hüpfsicher, im Gästebereich der Blöcke 13 und 14 zur Verfügung.“ Rund 60.000 Euro habe der Umbau gekostet. Damit seien künftig alle geforderten Gästekontingente erfüllbar. Und man habe sogar noch einen Puffer, so Schüller
Falls der Stadtrat in der kommenden Woche der von den Fans gewünschten großen Variante des Stadionumbaus folge, könne man danach auch den daraus resultierenden größeren Bedarf an Gästeplätzen realisieren. Aktuell liegen dem Stadtrat zwei Varianten zur Entscheidung vor. Die kleine Version ist eine statische Verstärkung des Block U bei Beibehaltung der Kapazität (vier Millionen Euro).
Die favorisierte Variante 2 sieht den Umbau der gesamten Nordtribüne (Block U) zu einem Stehplatzbereich mit einer Kapazitätserhöhung von etwa 5500 auf 10.000 Plätze vor. Damit würde das Fassungsvermögen von rund 25.500 Zuschauern auf etwa 30.000 steigen, was auch Auswirkungen auf die Kapazität des Gästefanbereichs hätte.
Dort müssten dann ebenfalls mit 3000 Plätzen rund 500 mehr als bisher angeboten werden. Dieses Ziel sei erreichbar, so Schüller, weil der Gästeblock 15 (reine Sitzplätze) ebenfalls eine statische Verstärkung erhalten soll.
Damit stünden bei Bedarf künftig die Blöcke 13, 14 und 15 mit mehr als 3000 Plätzen für Gästefans bereit. Genug also, um alle Auflagen hinsichtlich der Kapazität erfüllen zu können.
Voraussetzung ist allerdings ein Ratsbeschluss am 8. Juni. Gibt es dort Zustimmung, sollen die Arbeiten schnell starten. Zuerst würde der Gästeblock 15 umgebaut. Er erhält zusätzliche Stützen. Die Spannweite der Betonbalken, auf denen die Zuschauer Platz finden, wird von zwölf auf sechs Meter verkleinert.
Der Block 15 gelte dabei als eine Art Testblock für den Umbau der Nordtribüne. Aus den Erfahrungen könne man dann abschätzen, wie lange die statische Aufwertung der Nordtribüne mit Block U dauere, so Schüller.