Praxiseröffnung Medizinzentrum in Magdeburgs Mitte
Im Magdeburger Altstadtquartier wurde eine Praxis für Gastroenterologie eröffnet. Eine Tür erinnert an die Vergangenheit des Standortes.
Magdeburg l Die medizinische Geschichte am Standort des Altstadtquartiers reicht weit in die Vergangenheit zurück. Einst standen dort schon Siechenhäuser. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dort das Altstädtische Krankenhaus aufgebaut. Eines der ersten Gebäude war damals das Operationshaus, dessen mächtige Eingangstür heute wieder einen Platz in dem frisch sanierten Komplex der „AltstadtMedizin“ gefunden hat.
Dr. Lars Zimmermann, Inhaber der Gastropraxis Magdeburg, hatte die beiden Flügeltüren bei einer Begehung im Schutt entdeckt und wusste gleich, dass sie wieder ins Leben zurückgeholt werden müssen, als „Hommage an den alten Standort“. Ein befreundeter Restaurator hat sich ihrer angenommen und unter anderem mit Lauge die zahlreichen Farbschichten abgetragen, die sie im Lauf der Jahrzehnte erhalten hatte.
Seit Anfang des Jahres ist sie nun in der Gastropraxis installiert, in der drei separate Praxen aus der Liebermannstraße, Dr.-Grosz-Straße und aus Haldensleben aufgegangen sind. Die Tür aus der medizinischen Vergangenheit gibt nun den Weg frei zu deren Zukunft. Denn wie Lars Zimmermann berichtet, verwenden er und seine drei Facharztkollegen Technologie, die es so deutschlandweit kein zweites Mal im ambulanten Bereich gibt. „Wir führen Endoskopien mit einer künstlichen Intelligenz durch“, erzählt er. Der Computer weist den Arzt automatisch auf mögliche Problemstellen hin und lernt dabei gleich für die nächste Untersuchung.
Der Gastroenterologe sieht die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Praxen der „AltstadtMedizin“ als Vorteil für die Patienten. Erst kürzlich sei ein Mann da gewesen, der innerhalb von zwei Tagen erst beim Radiologen eine CT-Untersuchung und dann bei ihm eine Endoskopie gehabt habe, bevor er schließlich zur Onkologie vermittelt werden konnte.
Um den Bogen zurück zur historischen Tür zu schlagen, verweist Lars Zimmermann auf die Innovation, die das 1817 errichtete Magdeburger OP-Haus darstellte. „Aus ganz Europa kamen damals die Leute hierher, um es sich anzuschauen. So gab es beispielsweise abwaschbare Wände“, erklärt der Facharzt mit Faible für Geschichte.