Stadtgrün und Klima Mehr Bäume für Magdeburg: Neuer Vertrag ermöglicht Nachpflanzungen
Eine neue Regelung zwischen den SWM und der Stadtverwaltung ermöglicht Nachpflanzungen auf Baumscheiben, die wegen Leitungen im Boden bislang leer bleiben mussten.
Magdeburg - Einige leere Baumscheiben in den Magdeburger Straßen beschäftigen schon lange Zeit die Anwohner vor Ort. Die dort einst gepflanzten Bäume sind aus unterschiedlichsten Gründen verschwunden, doch neue wurden nicht gepflanzt. Leitungen im Boden verhinderten bislang die Nachpflanzungen. Doch mit einer neuen Vereinbarung zwischen dem Stadtgartenbetrieb (SFM) und den Städtischen Werken (SWM) können nun auch diese Baumscheiben wieder mit einem Baum versehen werden.
Den ersten Baum, der dank dieser Kooperation gepflanzt werden konnte, wurde jetzt von Oberbürgermeisterin Simone Borris in der Gerhart-Hauptmann-Straße in Magdeburg-Stadtfeld in die Erde gebracht. Gemeinsam mit dem technischen Geschäftsführer der SWM, Andreas Fedorczuk, und SFM-Leiter Stefan Matz, griff sie dafür zum Spaten, wie die Stadtverwaltung informiert.
Vereinbarung hilft dem innerstädtischen Klima
„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir heute in der Gerhart-Hauptmann-Straße einen Baum ersetzen können, dessen Verlust in der Vergangenheit viele bewegt hat“, erklärt das Stadtoberhaupt anlässlich der Pflanzung. Die neue Vereinbarung bilde „einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zum Erhalt der Bäume im urbanen Bereich“. Diese werde den Straßenbäumen und somit auch dem innerstädtischen Klima zugutekommen.
Die Grundlage für die Baumnachpflanzung bildet die jüngste Ergänzung zur „Rahmenvereinbarung zu Näherungen zwischen Bäumen/Gehölzen und Ver-/Entsorgungsanlagen“ zwischen der Stadt und den Versorgungsträgern, die im Oktober besiegelt wurde. Diese regele nun die Voraussetzungen dafür, dass Bäume an Standorten gepflanzt werden können, für die bisher durch den Verlauf von Versorgungsleitungen in Nähe der Baumwurzeln Vorbehalte bestanden, heißt es weiter in einer Mitteilung der Verwaltung.
Im Zeichen des Klimawandels Grün erhalten und neu pflanzen
„Gerade im Angesicht des Klimawandels und den damit verbundenen Herausforderungen ist es gut, dass wir ein gemeinsames Vorgehen verständigt haben. Ziel muss es sein, so viel Grün zu erhalten und neu zu pflanzen wie möglich. Die Rahmenvereinbarung gibt uns Handlungssicherheit und hilft, Konflikte zu lösen“, erläutert Andreas Fedorczuk.
Bereits 2019 hatten sich alle Beteiligten im Rahmen einer Vereinbarung zu den generellen Regelungen zur gemeinsamen Nutzung des unterirdischen Straßenraumes bei der Verlegung von Versorgungs- und Abwasserleitungen und der Pflanzung von Bäumen und Gehölzen verständigt.
Neue Bäume werden mit Wurzelschutz gepflanzt
„Auch wenn nicht jeder Standort durch die Vereinbarung wieder bepflanzt werden kann, ist die Zusatzvereinbarung ein klares Bekenntnis der Versorgungsträger und der Landeshauptstadt zu den Bäumen im Straßenraum. Damit wird die Bedeutung des Grüns einmal mehr gemeinsam unterstrichen, was uns sehr freut“, wird Stefan Matz zitiert.
Die zentralen Punkte der Vereinbarung sehen eine Mindestgröße von zwölf Kubikmetern für Pflanzräume sowie die Möglichkeit von Nachpflanzungen mit entsprechendem Wurzelschutz sowie die Prüfung von Standorten durch Suchschachtungen vor. Die Versorgungsträger erklären sich bereit, nach Möglichkeit Versorgungsleitungen so zu bauen oder zu verlegen, dass die Pflanzräume und damit auch die Bäume von Wartungsarbeiten unberührt bleiben.