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So steht es um die Arbeitslosigkeit Mehr Menschen in Magdeburg ohne Job, doch Unterbeschäftigung konstant

Der Juli ist auf dem Arbeitsmarkt ein schwieriger Monat. Das zeigen auch die jetzt für Magdeburg veröffentlichten Zahlen.

Von Martin Rieß 31.07.2024, 11:24
Symbold der Agentur für Arbeit in Magdeburg.
Symbold der Agentur für Arbeit in Magdeburg. Symbolbild: Martin Rieß

Magdeburg - Der Juli ist kein guter Monat für den Arbeitsmarkt: Personalverantwortliche lassen sich gern in dieser Zeit wie andere Mitarbeiter auch, am Strand von Rimini oder Rerik die Sonne auf den Nabel scheinen, und folglich halten sich die Aktivitäten für Veränderung und damit auch für Einstellungen in vielen Unternehmen in einem überschaubaren Rahmen. Das schlägt sich auch auf den Arbeitsmarkt in Magdeburg durch, wie die gestern von der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord veröffentlichten Zahlen zeigen.

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Blick aufs Vorjahr zählt auch in Magdeburg

Im vergangenen Monat ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Juni demnach um 381 Personen gestiegen. Damit waren 11.314 Personen in der Landeshauptstadt Magdeburg arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 8,9 Prozent. „Die Arbeitslosigkeit ist im Juli saisonüblich angestiegen, da Einstellungen in den Unternehmen häufig erst wieder nach der Urlaubszeit umgesetzt werden. Zudem spiegeln sich auch das Schuljahresende und das Auslaufen von Ausbildungsverträgen in gestiegenen Arbeitslosenzahlen der Jüngeren wider“, erklärt Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

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So stellt sich der Arbeitsmarkt in Magdeburg im Juli 2024 dar.
So stellt sich der Arbeitsmarkt in Magdeburg im Juli 2024 dar.
Grafik: prePress Mitteldeutschland/Kroschel

Vor dem Hintergrund dieser für den Sommer typischen Entwicklung schafft der Blick auf das Vorjahr Klarheit zur Gesamtentwicklung. Und hier ist eine Steigerung der Arbeitslosenzahl klar zu erkennen. Im Juli 2023 betrug die Arbeitslosenquote 8,5 Prozent und es waren 10.696 Personen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Arbeitslosenzahl um 615 Menschen gestiegen - das entspricht einem Zuwachs um 0,4 Prozentpunkte.

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Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes - und zeichnet im Vorjahresvergleich ein optimistischeres Bild.

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Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit belief sich diesen Juli auf 14.708. Das sind 202 Personen mehr als im Vormonat und acht mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 11,3 Prozent. Im Juni lag sie bei 11,1, im Juli 2023 bei 11,4 Prozent.

Unterstützung der Agentur für Arbeit nutzen

Trotz des Anstiegs der Arbeitslosenquote sieht Matthias Kaschte Chancen: „Unternehmen stellen sich derzeit vielen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Ihren hohen Bedarf an Fachkräften wollen sie deshalb möglichst passgenau decken, um Einarbeitungszeiten so kurz wie möglich zu halten.“ Sprich: Viele Menschen, diearbeitsloss sind und deren Fähigkeiten nicht hundertprozentig mit den angebotenen Stellenprofilen übereinstimmen, haben es schwer.

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Matthias Kaschte verweist vor diesem Hintergrund auf die Möglichkeiten zur Unterstützung: „Die Chancen auf eine Stellenbesetzung können deutlich erhöht werden, wenn alle Potenziale gehoben werden. Der Arbeitsagentur und den Jobcentern stehen dafür verschiedene Instrumente zur Verfügung, um notwendige Qualifikationen oder die Einstellung zu fördern.“