Kunstmesse bricht Rekorde Was Besucher bei der Messe für zeitgenössische Kunst in Magdeburg erwartet
So groß und international wie nie zuvor: Mit 200 Künstlern von vier Kontinenten bricht die Kunstmesse Kunst/Mitte eigene Rekorde. Was Besucher erwartet und warum Künstler aus der ganzen Welt nach Magdeburg kommen.
Magdeburg - Skulpturen aus Kupfer, Türme aus Lego-Steinen, bestickte Tischdecken oder Zeichnungen und Gemälde: Seit dem 24. August 2023 hat die Mitteldeutsche Messe für zeitgenössische Kunst in Magdeburg für alle Kunstfreunde ihre Türen wieder geöffnet.
Zum bereits neunten Mal bieten Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt eine bunte Palette an Kunstwerken zum Bestaunen und zum Verkauf an. Knapp 200 Einzelkünstler und -künstlerinnen, Kunstvereine und Galerien füllen in diesem Jahr die Halle 2 auf dem Magdeburger Messegelände.
Messe für zeitgenössische Kunst in Magdeburg bricht 2023 eigene Rekorde
So viele Anmeldungen hat es noch nie bei der Kunst/Mitte gegeben, erzählt der Vereinsvorsitzende Mathias Schulz bei der Eröffnungsfeier stolz. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten sich noch 160 Aussteller angemeldet.
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Auch seien noch nie zuvor so viele Künstler und Künstlerinnen aus unterschiedlichen Herkunftsländern in die Landeshauptstadt angereist, beinahe von fast allen Kontinenten. „Außer aus Australien. Das machen wir dann im nächsten Jahr“, verkündet Schulz.
Welche Künstler und Künstlerinnen bei Kunst/Mitte 2023 in Magdeburg dabei sind und welche Kunst sie ausstellen
Eine von den internationalen Künstlerinnen ist Lotte Teussink. Die 41-Jährige kam aus den Niederlanden nach Magdeburg angereist und ist zum ersten Mal bei der Kunst/Mitte dabei, wie sie erzählt.
Die Kunstmesse betrachte sie als eine gute Möglichkeit, weiter zu wachsen und ihre Gemälde einem größeren Publikum zu zeigen. Seit 2009 ist sie in der Kunstszene unterwegs und arbeitet aktuell auf dem Gebiet des Surrealismus, der menschlichen Psyche und Spiritualität.
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Ihr Markenzeichen sind Porträts von jungen Frauen in unterschiedlichen Gefühlsstimmungen. „Mir ist es wichtig, in meinen Bildern so viele Stimmungen wie möglich abzubilden. Denn ich glaube, dass wir alle, egal ob Frauen oder Männer, jede dieser Stimmungen schon einmal erlebt haben“, erklärt sie.
Künstlerin aus Kassel verbindet Künstlerisches mit Humor
Neben klassischen Gemälden wie denen von Lotte Teussink tummeln sich in der Messe-Halle auch Skulpturen und Objekte der besonderen Art. So treffen Besucher und Besucherinnen beispielsweise beim Stand von Liska Schwermer-Funke aus Kassel auf Kunstwerke der „freundlichen Irritation“, wie sie selbst sagt.
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Was damit gemeint ist? Zum Beispiel ein Pokal, auf dem eine bunte Saugglocke sitzt. In ihrer Kunst verbinde sie unter anderem das Vorhandene mit dem Interessanten, erklärt sie. So wolle sie zeigen, dass Kunst durchaus auch humorvoll sein kann.
Mit ihren Objekten ist die ehemalige Kunststudentin bereits zum zweiten Mal bei Kunst/Mitte dabei. Magdeburg sei für sie ein Ort geworden, an dem sie sich einfach wohlfühle. „Ich freue mich sehr, hier auf der Messe bekannte Leute wiederzusehen und andere Künstler kennenzulernen“, schwärmt sie.
In der Interaktion liegt die Kunst: Stuttgarter Künstler baut Objekte aus Lego-Steinen
Spaß an der Kunst steht auch für Andreas Reikowski, alias Zypper, aus Stuttgart im Vordergrund. Sein ganz spezielles Werkzeug: Lego-Steine. Aus denen baut er verschiedenste Objekte – auf der Messe auch gemeinsam mit anderen Besuchern und Besucherinnen.
Denn seine Kunst lebe von der Interaktion, sagt er. „Ich finde es faszinierend, wie man aus gleichförmigen Steinen immer wieder etwas Neues bauen kann.“
Auch Magdeburger Künstler und Künstlerinnen stellen ihre Werke auf dem Messegelände aus
Einen weniger weiten Anreiseweg hatten lokale Künstler aus Magdeburg und Umgebung, die sich ihre Chance auf einen Platz in der Messer nicht entgehen lassen wollten. Eine von ihnen ist Claudia Simon. Die Devise der ehemaligen Kunstlehrerin: Aus Alt mach Neu.
Das verbindende Element ihrer Kunst besteht im sogenannten Upcycling von Materialien, also im Recycling und Aufwerten alter Gegenstände. So zählt beispielsweise ein Parkettstück einer alten Turnhalle in Stadtfeld, die sie besprayt hat, zu ihren Kunstwerken. Auch eine alte Tischdecke, die sie bestickt hat, hängt in ihrer Ausstellung an der Wand.
Die Kunstmesse ist noch bis Sonntag, 27. August 2023, 19 Uhr, für Besucher und Besucherinnen geöffnet.