Love Music Festival Messehallen mal anders
Das diesjährige Love Music Festival ist Geschichte: Am Freitag- und
Samstagabend kamen vornehmlich junge Anhänger elektronischer Musik in
den Elbauenpark. Großen Zuspruch fand das Angebot, im hinteren Bereich
des Parks zu campen.
Magdeburg l Daniel Heuer ist sehr zufrieden. Er ist ein Mitveranstalter des zurückliegenden Love Music Festivals im Herrenkrug. "Rund 10 000 Besucher - das ist etwa das, was wir uns gewünscht haben." Da das Festival mit elektronischer Musik erstmals über ein ganzes Wochenende ging, wurde das Angebot, im hinteren Bereich des Elbauenparks zu zelten, rege genutzt: "Rund 2000 Besucher haben dort gezeltet. Und damit haben wir auch viele Besucher von außerhalb zum Übernachten in Magdeburg bewegt: Rund 80 Prozent der Camper sind aus anderen Regionen nach Magdeburg gekommen."
Kurzfristig hatten die Veranstalter die Hauptbühne von draußen in eine der Hallen verlegt. "Open Air ist natürlich etwas ganz Besonderes - aber angesichts der Wetterprognosen wollten wir nicht riskieren, dass unsere Gäste im Regen stehen." Während der Party, die am Freitag und Sonnabend jeweils von 21 bis 5 Uhr lief, hatten die Veranstalter auf eine hochmoderne Vierpunkttechnik gesetzt. Bei dieser wird das Publikum nicht allein von vorn, sondern auch von hinten beschallt - damit soll ein so intensives Klangerlebnis erreicht werden, wie es auch bei Lautstärken jenseits des Zulässigen erreicht wird.
Dass die vorgeschriebenen Lautstärken eingehalten werden, wurde genau überprüft: An beiden Abenden hatten die Mitarbeiter einer eigens beauftragten Firma ihre Messgeräte und ihre Ohren am Puls der Party.
Als nicht laut genug empfanden indes Alayssio Kunzmann, Stefan Kiehl und Magnus Nüse aus Wolfsburg sowie Kevin Gero Schulz und Susi Ueck aus Salzwedel die Musik. Auch, dass die Hauptbühne in die Halle gezogen ist, begeisterte sie wenig. "Ansonsten ist die Umgebung aber Klasse", sagt Kevin Gero Schulz. Das betrifft sowohl die Stimmung unter den Campern, als auch die Umgebung des Elbauenparks und insbesondere die Seebühne als außergewöhnliche Partyfläche. Dass das Wetter sich von einer launischen Seite zeigt, bekamen die Altmärker und Niedersachsen zu spüren: "Wir mussten einmal unter ein hölzernes Klettergerüst flüchten", berichtet Stefan Kiehl.
Unter den Besuchern waren aber auch jede Menge Magdeburger. Zum Beispiel Anna-Lena Sorge und Annika Kegel. Annika Kegel ist zum ersten Mal dabei, Anna-Lena Sorge zum dritten Mal. Die beiden haben am Freitag ein festes Programm: "Gestört aber geil", "Zahni", "Ostblockschlampen" und "Extaso". Da ist Durchhaltevermögen angesagt. Sich überraschen lassen wollen hingegen Tim Heidemann, Ole Jirka und Felix Tempel. "Mal sehen, wo wir am Ende landen", sagt Tim Heidemann.
Angesichts der guten Besucherzahlen steht das nächste Love Music Festival für Magdeburg übrigens bereits so gut wie fest: Geplant ist es für den 24. bis 26. Juni 2016. Angesichts dieser konkreten Pläne dürfte es den Parkbetreiber MVGM erfreut stimmen, dass das Müllmanagement funktionierte (jeder Camper hatte am Ende seinen Müllbeutel wieder abzugeben), dass die Pflanzen im Park die Party unbeschadet überstanden haben und dass außer weniger schweren medizinischen Einsätzen keine unerfreulichen Vorkommnisse vermeldet wurden.