Wohnen und Leben Mit Video: Wofür die Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg 37 Millionen Euro benötigen
Nach ersten Schätzungen geht es um eine Summe von 37 Millionen Euro, die die Pfeifferschen Stiftungen investieren möchten. Es geht um den Stammsitz in Magdeburg.
Magdeburg - Am Stammsitz der Pfeifferschen Stiftungen in Cracau steht ab dem kommenden Jahr eine Investition in zweistelliger Millionenhöhe auf dem Programm. Michael Saffé, kaufmännischer Vorstand der mit 2.000 Mitarbeitern an mehreren Standorten größten diakonischen Einrichtung Sachsen-Anhalts, berichtete gegenüber der Volksstimme, worum es geht.
Lesen Sie auch: Beste Pflegeschülerin lernte in Cracau und arbeitet bei den Pfeifferschen Stiftungen in Lostau
Auf dem Plan steht die Modernisierung mehrerer Häuser aus den Bereichen der Altenpflege und des Wohnens für Menschen mit Behinderung. Michael Saffé sagte: „Zum einen steht im Rahmen des Großprojekts an unserem Stammsitz die Erneuerung des Martin-Ulbrich-Hauses auf dem Plan, zum anderen die von vier Häusern entlang der Pfeifferstraße, die Wohnraum für Menschen mit Behinderung bieten.“
Letztere Häuser sind, da sich ihre Fronten zur Kette der Hauptstraßen durch den Stadtteil ausrichten, auch ein Aushängeschild der Stiftungen.
Pfeiffersche Stiftungen Magdeburg: Gebäude gehen auf Ursprünge 1889 zurück
Bei dem Gebäuderiegel an der Straße handelt es sich um den Ursprungsort der Pfeifferschen Stiftungen. An einem der Giebel erinnert so ein Schriftzug an das Johannisstift, das hier im Jahr 1889 als erste Einrichtung der heutigen Pfeifferschen Stiftungen dank des Engagements des Superintendenten Gustav Adolf Pfeiffer eröffnet werden konnte. Die Aufgabe des Evangelischen Johannisstifts war die Pflege alter Menschen und die Tagesbetreuung von Kindern.
Lesen Sie auch: Wie Werkstätten für Menschen mit Behinderung in den Pfeifferschen Stiftungen die Corona-Krise meistern
„Wir haben positive Signale aus Politik und Kostenträgern für unser Vorhaben.“ In einer groben Schätzung ist von 37 Millionen Euro die Rede, die investiert werden sollen. In den kommenden Monaten würden konkrete Planungen zeigen, wie die Kosten genau aussehen.
Dank eines Förderprogramms des Landes gehen die Pfeifferschen Stiftungen davon aus, dass rund 90 Prozent der Investition als Fördergelder fließen können. Die restlichen zehn Prozent müssen als Eigenanteil fließen. „Ich bin dankbar, dass uns die Fördermittel in Aussicht stehen“, sagt Michael Saffé. Alles andere hätte zur Folge gehabt, dass die dringend notwendige Erneuerung der Gebäude auch durch die Bewohner hätte mitfinanziert werden müssen.
Verbesserung für Bewohner durch Erneuerung und Modernisierung der Gebäude geplant
Klar ist, dass die Erneuerung der Gebäude moderne Standards an die Pflege, aber auch die Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen muss. Unter anderem hat das zur Folge, dass die heute kaum noch üblichen Zwei-Bett-Zimmer des Altenpflegeheims im Martin-Ulbrich-Haus durch Einzelzimmer ersetzt werden. „Dafür wird es notwendig sein, auch mit Anbauten zu arbeiten“, gibt Michael Saffé einen Ausblick auf die anstehenden Veränderungen.
Auch interessant: Hausbesuch durch die Stadt Magdeburg bei Senioren nicht sonderlich gefragt
Klar ist aber auch: Diese Veränderungen müssen auch in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz vorgenommen werden. Vielleicht auch mit Blick auf die damit verbundenen Herausforderungen freut sich der Stiftungsvorstand darüber, dass für das Altenpflegeheim, das weiterhin über 80 Plätze verfügen soll, eine neue Dachterrasse geplant ist. „Das wird etwas sein, das die Menschen sehr genießen werden“, so Michael Saffé.
Auch interessant: Krankenhaus der Pfeifferschen Stiftungen hat in die neue Notaufnahme investiert
Neben der Erneuerung geht es auch bei den Häusern entlang der Pfeifferstraße darum, den Wohnkomfort für die 60 Bewohner zu erhöhen. „Unter anderem steht aber auch auf dem Programm, Wege so zu gestalten, dass wir besser auf die nächste Pandemie reagieren können“, erläutert der Stiftungsvorstand ein weiteres Ziel.
Lesen Sie auch: Ein Tag in der Hostienbäckerei
Welchen Einfluss haben die Arbeiten auf die jetzigen Bewohner?
Bleibt die Frage, inwieweit die Bauarbeiten das Leben der Menschen in den insgesamt fünf Häusern beeinflussen werden. Ganz ohne Störungen wird die umfangreiche Sanierung der Gebäude zwar nicht über die Bühne gehen. Die Pfeifferschen Stiftungen möchten die Arbeiten möglichst in Abschnitte aufteilen, die nur den kurzzeitigen Umzug in Ausweichquartiere erforderlich machen, erläutert der Stiftungsvorstand die Strategie für den Bau.