Mittagsee Magdeburger Angler befürchten Faulgase
Nachdem im Adolf-Mittag-See im Magdeburger Stadtpark der Algenfarn entdeckt wurde, machen sich auch Angler sorgen um das Gewässer.
Magdeburg l Ein großer roter Teppich bedeckt dieser Tage die Nebenarme des Adolf-Mittag-Sees im Magdeburger Stadtpark. Dabei handelt es sich sehr wahrscheinlich um den Großen Algenfarn. Das bestätigte jetzt auch der Vorsitzende des Magdeburger Anglervereins Harald Rohr. Er war am 22. Februar 2018 gleich vor Ort, um sich ein Bild von der roten Schicht zu machen.
Der Magdeburger Anglerverein ist Pächter des Stadtpark-Sees. Die Entwicklung liegt den Mitgliedern am Herzen.
Harald Rohr macht deutlich: Bei dem Großen Algenfarn habe man es wieder mit einem invasiven „Einwanderer“ zu tun, ähnlich dem Asiatischen Laubholzbockkäfer. An den kleinen schwimmenden Farnen hängen Cyanobakterien, die sogenannten Blaualgen. Ob diese dichten Schwimmpflanzen- und Algenbestände Auswirkungen auf die Fische haben könnten, wollte die Volksstimme von dem Angler wissen. „Ja, hat es“, so Harald Rohr.
Denn: „Sterben die Pflanzen beispielsweise durch Frost ab und sinken auf den Grund, verrotten diese und es entstehen zwangsläufig Faulgase, welche die Sauerstoffbilanz keinesfalls positiv beeinflussen.“ Dadurch dass sich der Adolf-Mittag-See in einem Park befindet, würde ohnehin schon jeden Herbst eine Menge „Biomasse“ ins Wasser fallen, sich zersetzen und die Sauerstoffbilanz im See negativ beeinflussen.
Der Vorsitzende des Anglervereins kennt eine mögliche Lösung: von Zeit zu Zeit eine Entschlammung. Die ist für diesen Oktober 2018 geplant. Allerdings: Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt Magdeburg keine Firma gefunden, die diesen Job übernehmen wollte.
Was invasive Tier- und Pflanzenarten betrifft, macht Harald Rohr deutlich, dass die Angler öfter mit diesem Problem konfrontiert sind. Er zählt den Schwarzmundgrundel, die Chinesische Teichmuschel oder den Wolgazander auf – alles Arten, die hier nicht heimisch sind, aber heute in der Region leben. Der Große Algenfarn zum Beispiel breitet sich über Gartenteiche oder im Freien entleerte Aquarien aus. Dort wird die Art oft als Zierpflanze genutzt.
Ob die Stadt etwas gegen den roten Teppich im Stadtpark unternehmen wird, ist noch offen. Die Mitarbeiter des Umweltamtes haben jetzt die Experten vom Gewässerkundlichen Landesdienst hinzugezogen. Ein Ergebnis wird kommende Woche erwartet.