Mordfall Aschersleben Mutmaßlicher Mittäter im Fall "Josefine" mit Urteil nicht einverstanden: BGH muss entscheiden
Ein Junge ermordet in Aschersleben mit 14 seine gleichaltrige Ex-Freundin. Nach Überzeugung der Magdeburger Richter half ihm ein anderer 14-Jähriger. Doch der wehrt sich gegen das Urteil des Landgerichts und zieht vor den BGH.
Magdeburg/Aschersleben/Karlsruhe. - Der Bundesgerichtshof (BGH) mit Sitz in Karlsruhe wird sich mit dem Mordfall der 14-jährigen Josefine aus Aschersleben befassen müssen. Der vor dem Landgericht Magdeburg wegen Beihilfe zum Mord verurteilte Komplize des Haupttäters habe Revision eingelegt, teilte ein Gerichtssprecher mit. Der BGH ist die nächste Instanz.
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Vor anderthalb Wochen hatte das Landgericht Magdeburg den inzwischen 17-Jährigen zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, mit 14 Jahren den gleichaltrigen Ex-Freund des Mädchens in seinem Vorhaben bestärkt und ihm beim Planen und Durchführen der Tat geholfen zu haben, wie ein Gerichtssprecher vor Prozessbeginn im Oktober 2024 mitgeteilt hatte. Da der Angeklagte minderjährig ist, fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Nach Informationen der Redaktion geriet der mögliche Mitwisser schnell ins Visier der Ermittler. Der mutmaßliche Mittäter Sascha R. habe "Schmiere" während der Tat gestanden und soll das Handy der Getöteten entsorgt haben. Auch die mögliche Hilfe beim Beseitigen der Leiche steht nach Redaktions-Recherchen im Raum.
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Mordfall Josefine Aschersleben: Mittäter legt Revision ein – BGH muss entscheiden
Der Fall löste über Sachsen-Anhalt hinaus Entsetzen aus. Den Haupttäter hatte das Landgericht bereits am 16. August 2022 wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von neuneinhalb Jahren verurteilt. Es stellte die Mordmerkmale Grausamkeit, Heimtücke und niedrige Beweggründe fest.
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Die 14 Jahre alte Josefine war im November 2021 als vermisst gemeldet worden. Sie hatte sich nach damaligen Angaben der Polizei mit ihrem Ex-Freund treffen wollen, um persönliche Gegenstände abzugeben. Tage später wurde die Leiche des Mädchens in einem Ascherslebener Garagenkomplex gefunden.