Südfrüchte verschenkt Nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Händler spenden für Opfer
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt saßen Tina und Stefan Loose auf rund neun Tonnen Südfrüchten. Sie verschenkten sie und sammelten Spenden.
Magdeburg. - Die Hilfs- und Spendenbereitschaft nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten reißt nicht ab. Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Institutionen spenden Geld für die Opfer und Angehörigen. Allein auf dem von der Stadt eingerichteten Spendenkonto sind mehr als 809.000 Euro eingegangen, wie Stadtsprecher Michael Reif erklärte.
Zu den vielen Spendern gehören auch Stefan Loose und seine Ehefrau Tina. Seit 29 Jahren hat der gebürtige Magdeburger einen Stand für Orangen und andere Südfrüchte auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Nach dem Attentat saß er auf rund neun Tonnen Früchten fest. Gerade das Geschäft kurz vor Weihnachten sei das wichtigste in der Weihnachtsmarktsaison. Entsprechend voll war sein Lager.
Magdeburger spenden für Opfer und Angehörige von Weihnachtsmarkt-Anschlag
Mit einem Mal stand er vor der Frage, was er mit all den Orangen und anderen Früchten machen sollte. Als Polizei und Ordnungsamt am Sonntag nach dem Anschlag den Markt wieder freigaben und Händlern ermöglichten, in ihre Buden zu kommen, kam ihm die Idee, die Früchte zu verschenken und Spenden für die Opfer des Attentats zu sammeln, wie er der Volksstimme sagte.
Über die Facebookgruppe „Wir sind Magdeburg“ startete er einen Aufruf. „Wer mochte, konnte etwas spenden“, erzählt Stefan Loose. Am Sonntag und auch noch am Montag verschenkte er seine Waren.
Resonanz bei Spendenaktion war riesig
Und die Resonanz war groß – größer, als er es sich hätte träumen lassen. „Es kamen viele Magdeburger und spendeten. Es kamen auch etliche Menschen, die nur spendeten und keine Früchte mitnahmen“, sagt er noch heute gerührt.
Insgesamt kamen exakt 11.087,36 Euro zusammen. Das Geld hat er mittlerweile komplett auf das Spendenkonto der Stadt überwiesen, wie er sagt. Bei allem wirtschaftlichen Verlust, den er durch das Attentat gemacht hat, sagt er: „Die Opfer und Toten des Anschlags stehen über allem.“