Bildungsprojekt Natur und Umwelt: Schmetterlinge machen Schule in Magdeburg
An einer Magdeburger Schule standen in einem neuen Umweltprojekt Schmetterlinge im Mittelpunkt. Die Schüler erlebten ihre Entwicklung von der Raupe bis zum ersten Flug.
Magdeburg - Bereits am Tag des Schmetterlings am 14. März 2023 wurde in der Comeniusschule die Idee geboren, in jeder Klasse eigene Schmetterlinge zu züchten. „Die Klassen machten sich Ende April auf den Weg, ihre neuen kleinen Haustiere zu hegen und zu pflegen. So erlebten die Schülerinnen und Schüler alle Stadien von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling“, erklärt Christian Schindehütte, Schulleiter der Basisförderschule im Stadtteil Neustädter Feld, zum Ende des Projekts im Juli 2023.
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Kinder sich überhaupt dafür interessieren. Es ist eine Begeisterung entstanden, sich wirklich darum zu kümmern, aktiv zu erleben, wie sich Schmetterlinge entwickeln“, ergänzt er.
Zum Projektende werden alle Schmetterlinge fliegen gelassen
Auf dem Schulhof ließen die Klassen jetzt vor den Sommerferien gemeinsam die Schmetterlinge frei. Die Idee, alle gleichzeitig fliegen zu lassen, war nicht machbar aufgrund unterschiedlicher Bedingungen hinsichtlich der Entwicklung der insgesamt rund 50 Schmetterlinge, zum Beispiel Nord- oder Südseite. So schwirrten die bunten Gesellen nacheinander in die Lüfte.
Das Projekt, das im kommenden Schuljahr wiederholt werden soll, gliedert sich ein in das Gesamtprojekt Nachhaltigkeit und globales Lernen in der Comeniusschule. In diesem Zusammenhang wurden bereits insektenfreundliche Büsche und eine Insektenwiese geschaffen sowie Nistkästen für Vögel auf dem Schulgelände installiert. So kann der gesamte Nahrungskreislauf praktisch erlebt und vermittelt werden.
Ansiedlung von Singvögeln auf dem Schulgelände
„Vor fünf Jahren wollten wir im Umfeld der Schule einheimische Singvögel finden. Es waren keine Vögel vorhanden und keine Natur vor Ort. Aufgrund der Aktivitäten der Schüler im Rahmen unseres Gesamtprojektes konnten wir nun bereits neun Vogelarten auf dem Schulgelände zählen“, berichtet Christian Schindehütte nicht ohne Stolz und fügt hinzu: „Neben einem Futterplatz ist ganz wichtig auch eine Vogeltränke. Das ist erstaunlicherweise das A und O. Wo gibt es denn Wasser in der Großstadt, viele Brunnen wurden abgestellt.
Der Schulleiter und seine Lehrerkollegen wollen die Projekte im neuen Schuljahr fächerübergreifend in den Unterricht mit einbeziehen. In der Nachhaltigkeit und im globalem Lernen sieht Schindehütte gewissermaßen auch eine Verbindung darin, dass wieder Zugvögel in die Länder des Südens ziehen können.
Projekt soll sich auf Verhalten in Familien auswirken
„Jetzt in den Sommerferien, blicken die Schüler vielleicht mit einem ganz anderen Auge auf die Natur. Durch die Projekte der Nachhaltigkeit, die wir durchführen, gehen auch deren Familien anders mit der Lebensumgebung um. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das multipliziert und auf die Familie überträgt“, spannt Schindehütte einen Bogen.