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Kunst und Kultur Neue Ausstellung in Magdeburg: Sündenfall in der Kunstwerkstatt

In der Galerie Kunstwerkstatt eröffnet eine neue Ausstellung. Der Bühnenbildner Volkmar Förster bringt den Garten Eden nach Magdeburg.

Von Karolin Aertel 20.10.2023, 05:10
Volkmar Förster stellt in der Kunstwerkstatt aus.
Volkmar Förster stellt in der Kunstwerkstatt aus. Foto: Karolin Aertel

Magdeburg - Adam und Eva im Garten Eden, im Schmetterlingstal, das Paar und der Sündenfall, Szenen einer Ehe und ihrer Vertreibung aus dem Paradies – Volkmar Förster zeigt ab diesem Freitag in der Buckauer Kunstwerkstatt eine Auswahl seiner Bilder und Druckgrafiken.

Mit einem humorvollen, mitunter ironischen Augenzwinkern widmet er sich in seinen Arbeiten den Geschehnissen aus dem Alten Testament. So finden sich Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Garten Eden in der Gegenwart wieder – in einem Hochhaus in Berlin Marzahn.

Wie viele seiner Künstlerkollegen habe sich Volkmar Förster zunächst mit Landschaftsmalerei und im Alter mit Motiven aus dem heimischen Garten auseinandergesetzt. Doch das habe ihm nicht gereicht, erzählt er, weshalb er seinen Bildern Adam und Eva hinzufügte. Final sei dann der Garten in den Hintergrund getreten und das Paar habe seinen Fokus auf sich gezogen. Es entstanden Farbholzschnitte, die nicht nur den Weg in einen Kalender fanden, sondern erneut in großformatigen Ölbildern aufgegriffen wurden.

Künstler Volkmar Förster ist in Kulturstätten zuhause

Doch ehe sich der 84-jährige Künstler aus der Uckermark inhaltlich der Beschreibung seiner Arbeiten widmet, lenkt er im Gespräch gern die Aufmerksamkeit auf seine Verbundenheit zu Magdeburg. Acht Jahre lang, von 1977 bis 1985 lebte Volkmar Förster in Magdeburg, arbeitete als Bühnenbildner am damaligen Maxim-Gorki-Theater. Darüber hinaus sei er in allen Kultureinrichtungen der Stadt und in der Freizeit auch im Weinstudio Grün-Rot zuhause gewesen, erzählt er.

Peter Sodann, der damals als Schauspieldirektor in Magdeburg tätig war, gehört bis heute zu seinen Freunden. „Das war damals eine große Zeit für mich.“ Insbesondere 1978 Teil der DDR-Erstaufführung von Dürrenmatts „Die Physiker“ gewesen zu sein – als Bühnenbildner und als Gärtner auf der Bühne. 1980 machte Volkmar Förster sich als freiberuflicher Bühnenbildner und Puppenspieler in Magdeburg selbstständig und zog 1985 nach Eschenbach ins Vogtland. Dort veranstaltete er unter anderem den „Eschenbacher Sommer“, zu dem sämtliche Magdeburger Künstlerfreunde reisten.

Darunter seien auch viele Musiker Magdeburger Rockbands gewesen. Freundschaft verband ihn unter anderem mit Hannes Andratschke, Friedhelm Ruschak und Arnulf Wenning. Die Band „Juckreiz“ habe bei ihm ihre Anfänge gehabt und für die Musiker der Band „Quintessenz“ habe er sogar mal Kostüme entworfen, erinnert er sich. Diese und zahlreiche andere Episoden aus seiner bewegenden Zeit in Magdeburg hat der Künstler in einem Buch veröffentlicht, das er zur heutigen Vernissage vorstellt.

Die Vernissage zu Volkmar Försters „Eden“ wird am Freitag, 20. Oktober, um 19.30 Uhr in der Galerie Kunstwerkstatt, Schönebecker Straße 25, im Buckauer Engpass eröffnet. Laudator ist Dr. Hejo Heussen, Die Ausstellung ist bis zum 18. November, immer freitags 15 bis 18 Uhr und sonnabends 13 bis 15 Uhr zu sehen.