Finanzen Neue Schule in Magdeburg muss aufstocken
Die neue Magdeburger Grundschule neben der Hermann-Gieseler-Halle wird größer und teurer als geplant.
Magdeburg l Anfang 2021 könnte der Schulneubau an der Wilhelm-Kobelt-Straße in Magdeburg nach aktuellem Terminplan fertiggestellt sein. „Das ist auch realistisch“, schätzt Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper ein. Die neue Stadtfelder Grundschule wird dann sogar Platz für gut 400 Schüler bieten, da sie – anders als bislang geplant – vierzügig betrieben werden soll. Der Stadtrat Magdeburg soll darüber am 5. April 2018 auf direkten Antrag des OB im Rahmen der Schulentwicklungsplanung entscheiden.
Ausschlaggebend für die Aufstockung von drei auf vier Etagen und damit ebenso vielen Klassen pro Jahrgang ist die Bautätigkeit in einem ganz anderen Stadtteil. Weil in Diesdorf und am Kümmelsberg Hunderte neue Wohnhäuser entstehen und entsprechend zusätzliche Einschüler zu erwarten sind, geht der alte Plan der Stadt Magdeburg nicht mehr auf.
Dieser sah vor, Stadtfelder Kinder in die Diesdorfer Grundschule zu schicken. Weil die Plätze nun aber demnächst selbst gebraucht werden, soll die neue Stadtfelder Schule einfach größer werden. Geplant wurde ohnehin eine drei- sowie eine vierzügige Variante.
Mit der Größe des Schulhauses steigen auch dessen Baukosten – von 14,9 auf 16,9 Millionen Euro für die vierzügige Variante. Negativ auf die Kosten haben sich aber auch die Untersuchungen des Baugrundes ausgewirkt. Diese hatten gezeigt, dass die derzeit als Parkplatz im Umfeld der Hermann-gGieseler-Halle genutzte Fläche bis zu einer Tiefe von circa 2 Metern kontaminiert ist und somit teure Sanierungsarbeiten notwendig sind, bevor die Schule entstehen kann.
Woher das Geld für den Neubau kommen soll, ist nach wie vor unklar, wie OB Trümper im Gespräch mit der Volksstimme einräumt. „Da stehen zwar Einnahmen von 10,8 Millionen Euro. Wo wir die hernehmen, wissen wir aber noch nicht“, sagt er.
Hoffnung beruht auf Zusagen im Koalitionsvertrag, dass anders als bisher auch Schulneubauten finanziell vom Bund gefördert werden sollen. Ob und falls ja, wann das umgesetzt wird, sei jedoch völlig ungewiss. Schlimmstenfalls würde die Stadt den dringend benötigten Neubau über Kredit selbst bezahlen, so das Stadtoberhaupt.
Bei der Umsetzung wird ein raumsparendes Konzept genutzt. So werden von dem eigentlich 15.500 Quadratmeter großen Areal nur zwei Drittel benötigt. Darauf entstehen die Schule mit 12 Unterrichtsräumen sowie separatem Hort mit gleicher Raumzahl, eine Sporthalle sowie ein „kindgerechter, multifunktional nutzbarer“ Schulhof samt Fußballfeld. Der Entwurf wird als „Impuls für einen modernen Schulbau mit ganzheitlichen pädagogischen Ansätzen einer zeitgerechten Unterrichtsmethodik“ gesehen.
Die übrig bleibende Fläche von 5000 Quadratmetern könnte perspektivisch für einen Kita-Neubau genutzt werden.