Hubschrauber Neuer Christoph 36 für die Luftrettung
Die DRF Luftrettung wird weitere sechs Jahre die Station in Magdeburg betreiben. Zudem gab es einen neuen Hubschrauber.
Magdeburg l Die DRF Luftrettung wird für weitere sechs Jahre die Station am Städtischen Klinikum in Magdeburg betreiben. Ende 2017 kam das Okay dazu. Fast zeitgleich bekamen die Retter einen neuen Hubschrauber. Der wird nach wie vor „Christoph 36“ heißen – abgeleitet vom Heiligen Christophorus, der unter anderem als Schutzpatron der Reisenden gilt, und der Magdeburger Station, die die 36. Luftrettungsstation in Deutschland war. Inzwischen gibt es mehr als 90.
Auch der neue Hubschrauber wird in der vertrauten rot-weißen Lackierung am Himmel über Magdeburg zu sehen sein. Doch ein Blick ins Cockpit zeigt den Unterschied, wie Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung, erläutert: „Im Gegensatz zur bisher eingesetzten EC 135 verfügt die H 135 über ein Glascockpit, in dem die Piloten alle wichtigen Flugdaten auf großen Bildschirmen angezeigt bekommen.“
Neu sind außerdem ein Vier-Achsen-Autopilot sowie ein Anti-Kollisions-System, die die Piloten im Flug entlasten und so für noch mehr Sicherheit sorgen. „Wir treiben mit dem Musterwechsel die Modernisierung unserer Flotte weiter voran“, so Dr. Huber weiter.
Pilot Marco Cramme spricht nicht ohne Stolz von einem Quantensprung. Die Magdeburger Station sei die erste, die mit diesem neuen Hubschrauber ausgestattet wurde. Er freut sich auch, dass die Magdeburger „ihren“ Christoph 36 so ins Herz geschlossen haben. „Immer wenn wir irgendwo landen, sind die Leute freundlich“, sagt er.
Die Reisegeschwindigkeit, mit der der neue Christoph 36 unterwegs ist, beträgt etwa 250 Kilometer pro Stunde. Maximal kann er 290 Kilometer pro Stunde fliegen. An Bord sind neben dem Hubschrauberpiloten immer auch ein Notarzt sowie ein Notfallsanitäter. Alle sind extra geschult für ihren Einsatz in der Luftrettung.
Die Hauptaufgabe des Piloten liegt beim Fliegen. Aber wenn es hart auf hart kommt, hilft er auch schon mal mit einer Herzdruckmassage, berichtet Cramme, der seit 27 Jahren fliegt.
Mit dem Kauf sei extra noch gewartet worden bis das digitale Cockpit entwickelt war. „Man kann die Daten damit viel besser visualisieren“, erklärt er den Vorteil. Mit dem Vier-Achsen-Autopiloten hält der Hubschrauber zum Beispiel allein Höhe, Geschwindigkeit und Flugrichtung, aber auch das Schweben auf der Stelle wird damit erleichtert.
Durch das höhere Kufengestell hat der Pilot eine größere Bodenfreiheit und zum Beispiel auch die Möglichkeit, in etwas unwegsamerem Gelände zu landen. All diese Neuerungen helfen aber nicht nur dem Piloten, sondern dienen auch dem schonenderen Transport von Patienten – die werden immer in jenes Krankenhaus geflogen, das die für den jeweiligen Fall beste Versorgung bietet, erzählt Cramme.
In der Hauptsache soll der Hubschrauber aber den Arzt zum Patienten bringen und das innerhalb der vorgegebenen Hilfsfrist. Drei Piloten, vier Notfallsanitäter, neun Ärzte der Uniklinik und acht Ärzte des Städtischen Klinikums teilen sich die Dienste in der Rettungsstation, die von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dauern.
Die DRF Luftrettung setzt an 31 Stationen in Deutschland und Österreich Hubschrauber für die Notfallrettung und für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an neun Standorten im 24-Stunden-Betrieb. Darüber hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Rückholungen von Patienten mit eigenen Ambulanzflugzeugen durch.
Jahr für Jahr starten die rot-weißen Luftretter zu mehr als 38.000 Einsätzen. Um die hohe Qualität ihrer Arbeit sicherzustellen, investiert die DRF Luftrettung kontinuierlich in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter und in die Modernisierung ihrer Flotte. Daher ist die gemeinnützig tätige Luftrettungsorganisation auf die Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen.
Das Infotelefon ist montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 0711/70072211 besetzt. Mehr Informationen gibt es unter www.drf-luftrettung.de und www.facebook.com/drfluftrettung.