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Kultur Neues Freilichtkino für Magdeburg

In Magdeburg soll ein neues Freilichtkino entstehen. Das Studiokino im Stadtteil Neue Neustadt plant einen solchen Treffpunkt.

30.03.2021, 00:00

Magdeburg

Die Sanierung des Studiokinos in Magdeburg geht in die zweite Runde. Dank einer Crowdfunding-Aktion konnte der Eigenanteil aufgebracht werden. Neben der Ertüchtigung des gesamten Baukörpers soll nun im Innenhof eine grüne Oase mit Freilichtkino entstehen.

Es ist ein Stück Geschichte, das es zu erhalten gilt; Baukultur, wie es sie nicht mehr häufig in Magdeburg gibt. Einst als Gesellschaftshaus gebaut wurde das heutige Studiokino schon vielen Zwecken zugeführt. „Seit jeher waren die großen erhabenen Räume für Veranstaltungen gedacht“, erzählt Frank Salender.

Mehr als 39.000 Euro für Studiokino-Sanierung

Der Gebäudekomplex des ehemaligen Marktschlösschens (Moritzplatz 1a/Abendstraße 6) sei 1820, zur Zeit Napoleons konzipiert worden. Der Krieg, die DDR und der Zahn der Zeit nagten an dem Gebäudeensemble, veränderten es und hinterließen deutliche Spuren. Diese gilt es zu beseitigen. Bereits im September 2019 ist unter anderem mit der Sicherung, Instandsetzung und Sanierung des Hofgebäudes, Dachflächen, des Außenwandbereiches und der nördlichen Fachwerkwand im Inneren des Studiokinos begonnen worden.

Für den weiteren, den zweiten Bauabschnitt, bei dem die Sanierung der Dachkonstruktion, Dacheindeckung und Fassadenflächen in Angriff genommen werden, benötigt der Verein um Frank Salender 30.000 Euro Eigenmittel. Geld, das über eine Crowdfunding-Aktion gewonnen werden soll. Bis zum 31. März 2021 sollte das Geld aufgebracht werden.

Und tatsächlich ist dies gelungen. 39.609 Euro haben Freunde und Unterstützer des Studiokinos in den vergangenen Wochen gespendet. Vereinschef Frank Salender freut sich natürlich: „Das trägt ungemein und macht einen Stolz.“

Innenhof herrichten

Er weiß, dass das Studiokino Stammbesucher und Fans hat, die spendeten, doch dass sich auch so viele beteiligten, die keine direkten Filmfans sind, beeindrucke und bestätige ihn in dem Mammutprojekt „Sanierung“. Das Geld, das über den Eigenanteil hinausgeht, kann der Verein gut gebrauchen. Schließlich gibt es kaum eine Ecke, die nicht angepackt werden muss. Vor allem möchte der Verein aber auch den Innenhof, der den wenigsten bekannt sein dürfte, herrichten. Geplant ist ein Freiluftkino, das in einen urbanen Garten integriert ist. Hierfür erarbeitet Salender mit Quartiersmanagerin Franziska Müller und weiteren Partnern ein Konzept, dass die Bewohner der Neuen Neustadt einbezieht.

Gemeinsam mit den Menschen, die rund um das Moritzplatzquartier leben, soll der Garten angelegt und bewirtschaftet werden. In Hochbeeten soll es grünen und blühen. Tomaten, Radieschen, Erdbeeren – „Urban Gardening“ sei das Stichwort. Und inmitten dieser rund 300 Quadratmeter großen Oase sollen etwa 100 Kinofans künftig Filme schauen können. Die Leinwand sei bereits befestigt. Im Moment teste man eine App, die es ermöglicht, den Ton des Filmes übers Handy zu hören, verrät Frank Salender.

Filmstart Ende April 2021

Mit der Begrünung wollte der Verein bereits am 1. April 2021 beginnen. Die aktuelle Coronaverordnung mache dies jedoch nicht möglich. So werde der Projektstart verschoben. Salender hofft, nach Ostern beginnen zu können. Der Filmstart sei dann für den 30. April 2021, in der Walpurgisnacht anvisiert. Sofern die Coronalage dies zulässt, soll mit Film und Feuer gefeiert werden.

Der Baustart für die zweite Bauphase, in der komplette Baukörper ertüchtigt wird, sei für Oktober / November 2021 geplant. Nach einer kurzen Phase des Luftholens steht 2024 unter anderem die Sanierung des gesamten Innenraumes (Festsaal) auf dem Plan. Optimistisch betrachtet erstrahle dann das einstige Gesellschaftshaus und heutige Studiokino 2025 in neuem altem Glanz.