Niederländer fahren Löwen nach Spanien

Magdeburg l Die im Dezember 2015 von einem Privathalter durch den Landkreis Börde beschlagnahmten und im Zoo Magdeburg zeitweise untergebrachten Löwen-Jungtiere sind am Montag nach Spanien abgereist. Die Vorbereitungen des Löwentransportes seien problemlos verlaufen, berichtet Regina Jembere als Pressesprecherin des Magdeburger Zoos.

Die Mitarbeiter der Stichting AAP übernahmen planmäßig die zwei Löwen-Jungtiere und konnten die Rückreise nach Primadomus in der Region Alicante in Spanien antreten. Stichting AAP, deren Hauptsitz sich in den Niederlanden befindet, hat eine CITES-Auffangstation für Schimpansen, Mantelpaviane, Löwen, Tiger und weitere Tierarten. Der größte Teil der Auffangstation ist ein 180  Hektar großes Naturgebiet. In weitläufigen Tieranlagen sollen zukünftig verstärkt auch ältere Raubkatzen aufgenommen werden, informierte Jembere weiter.

Im Zoo Magdeburg lebt aktuell ein Paar erwachsener weißer Löwen, das für Nachwuchs sorgen soll. Die beiden weißen Löwen konnten nicht zusammen mit den beschlagnahmten Löwengeschwistern gehalten werden. Grund dafür war zum einen der große Altersunterschied, zum anderen soll das seltene Farbspiel der weißen Löwen in der Zucht erhalten werden, erklärte Regina Jembere weiter.

In der Kontrollstelle für das Washingtoner Artenschutzabkommen in Sachsen-Anhalt, kurz CITES, müssen Halter von geschützten Tierarten den Besitz anzeigen und den legalen Erwerb sowie die artgerechte Haltung der Tiere nachweisen. In Sachsen-Anhalt gibt es laut CITES derzeit etwa 7.200 private Halter lebender geschützter Tiere. 1.200 von ihnen züchten diese auch. In Magdeburg sind es 500 private Halter, von denen 60 eine Zucht mit ihren Tieren betreiben. Wie viele geschützte Tiere insgesamt bei diesen Haltern leben, wird nicht erfasst. Nur die Zahl der unterschiedlichen Arten ist bekannt: 1.350. Davon ist aber nur ein Teil exotisch, bei vielen Tieren handelt es sich auch um einheimische geschützte Arten wie bestimmte Greifvögel.