Hochwasserschutz Notgesicherter Deich für Elb-Umflut in Magdeburg könnte 2023 saniert werden
Eine Spundwand sichert den Elbumfluthauptdeich bei Magdeburg-Pechau. Gerade wurde eine Genehmigung zur weiteren Sanierung erteilt.
Magdeburg
Das Hochwasser von 2013 hat den linken Elbumfluthauptdeich zwischen Schönebeck und Pechau schwer beschädigt. Im Nachgang ist festgestellt worden, dass der Deich einem erneuten Hochwasser wohl nicht standhalten würde. Während zwischen der Haberlandbrücke und dem Pretziener Wehr auf der Grundlage vorhandener Planungen zeitnah nach dem letzten Hochwasser eine Sanierung möglich gemacht wurde, musste für den Abschnitt in Richtung Pechau von Kilometer 8,42 bis 12,80 eine andere Lösung gefunden werden.
Spundwand ersetzt nicht Sanierung
Um die langwierige Planungszeit bis zum Sanierungstermin zu überbrücken, ist 2017 eine statische Stahl-Spundwand zur Absicherung in den Deich eingebracht worden. Mit der Kraft von 30 Tonnen waren die 6,5 Meter langen Spundbohlen in den Körper des bisherigen Deichs gepresst worden. Damit sollte die Standsicherheit bei einem erneuten Hochwasser gesichert werden. In dem Abschnitt zwischen Pechauer „Siel“ und der Ortschaft konnte der Deich in Regelbauweise erneuert worden. Diese Maßnahme wurde ebenfalls 2017 abgeschlossen.
„Das Einbringen dieser Spundwand ersetzt allerdings nicht das Erfordernis der Wiederherstellung der Unterhaltungsfähigkeit und der Herstellung der Möglichkeit der Deichverteidigung. Beides ist aktuell nur eingeschränkt möglich“, unterstreicht Martina Große-Sudhues, Geschäftsbereichsleiterin Betrieb, Unterhaltung beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) auf Volksstimme-Anfrage. Die Spundwand, die deutlich sichtbar aus dem grünen Gras der Deichkrone herausragt, bleibt also eine Zwischenlösung.
Naturschutzfachliche Prüfung verlängert Planung
Grund für die langwierige Planungszeit bei der umfänglichen Sanierung des Elbumfluthauptdeich s ist der schwierige Streckenverlauf entlang eines Waldstückes. „Aufgrund der erforderlichen Waldumwandlung wurden hier zusätzliche naturschutzfachliche Untersuchungen und insbesondere eine Umweltverträglichkeitsstudie erforderlich“, erläutert Große-Sudhues. Dies sei jedoch umgehend beauftragt und Ende 2018 zur Genehmigung eingereicht worden. Inzwischen gibt es hier Neuigkeiten. Der Landkreis Jerichower Land als zuständige Untere Forstbehörde hat dem LHW die Genehmigung für die DIN-gerechte Sanierung der Deichanlage auf der bestehenden Trasse erteilt (Volksstimme berichtete). Auf dieser Grundlage dürfe demnach Wald entlang der Deichanlage auf einer Gesamtfläche von rund 2,9 Hektar „umgewandelt“ werden.
„Mit dem Vorliegen der umweltfachlichen Genehmigung werden die Entwurfs- und Genehmigungsphase der Planung jetzt abgeschlossen und anschließend die Ausführungsplanung beauftragt“, sagt Große-Sudhues zum weiteren Verlauf. Sobald die Ausführungsplanung fertig ist, soll direkt die Vergabe der Bauleistungen anschließen.
Und doch wird es noch einige Zeit dauern, bis die Bautrupps am Pechauer Deich anrücken: „Nach aktuellem Sachstand gehen wir von einem möglichen Baubeginn 2023 aus. Sofern dies früher möglich ist werden wir das prüfen.“