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UV-Lichter und Videobeamer Obwohl Gebäude für Wohnungen abgerissen wird: Neue Kunstgalerie in Magdeburg

Eigentlich soll das Gebäude abgerissen werden - doch zuvor soll es noch als Kunstgalerie dienen: Künstler Martin Gerth erschafft in der Halberstädter Straße „Kunst im Hyperraum“. Dort sollen Graffitis und mehr unter anderem mit UV-Licht gezeigt werden.

Von Romy Bergmann 14.08.2024, 06:10
Martin Gerth, alias Noise, steht im Treppenhaus der Halberstädter Straße 57 in Magdeburg. Hier soll in den kommenden Wochen aus verschiedenen Kunst-Formen die Galerie "Kunst im Hyperraum" entstehen.
Martin Gerth, alias Noise, steht im Treppenhaus der Halberstädter Straße 57 in Magdeburg. Hier soll in den kommenden Wochen aus verschiedenen Kunst-Formen die Galerie "Kunst im Hyperraum" entstehen. Foto: Uli Lücke

Magdeburg - So richtig zur Geltung kommen die Kunstwerke erst, wenn das UV-Licht angeschaltet wird: Dann verwandelt sich das dunkle Treppenhaus in ein farbenfrohes Lichtermeer aus den unterschiedlichsten Formen und Motiven.

In der Halberstädter Straße 57 in Magdeburg wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet: Unter Leitung des Magdeburger Künstlers Martin Gerth, alias Noise, verwandelt sich das leerstehende Gebäude in eine lebendige Kunstbühne.

Künstler aus verschiedenen Teilen Deutschlands und darüber hinaus haben sich zusammengefunden, um den leeren Räumen neues Leben einzuhauchen und ein temporäres Kunstwerk zu schaffen.

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Die Außenfassade in Richtung der Halberstädter Straße gibt bereits einen ersten Eindruck davon, was die Besucher Ende des Jahres im Inneren des Gebäudes erwarten können.
Die Außenfassade in Richtung der Halberstädter Straße gibt bereits einen ersten Eindruck davon, was die Besucher Ende des Jahres im Inneren des Gebäudes erwarten können.
Foto: Uli Lücke

Gebäude in Magdebur steht kurz vor dem Abriss - 500 neue Wohnungen sollen entstehen

Das Gebäude gehört zum Klinke-Viertel, in dem 500 neue Wohnungen für verschiedene Alters- und Zielgruppen entstehen sollen. Anlässlich dieses Wohnprojektes soll auch das Gebäude in der Halberstädter Straße 57 abgerissen werden, ein genauer Termin steht jedoch laut Angaben vom Immobilienmanagement Capital Bay noch nicht fest.

Bis es jedoch so weit ist, nutzt Martin Gerth die verbleibende Zeit, um den grauen Wänden neues Leben einzuhauchen. „In meinen Augen ist das ein cooles Gebäude, das echt Potenzial für mehr hat“, erklärt er seine Motivation dahinter. Die ersten Künstler sind bereits vor Ort gewesen und die ersten Kunstwerke fertiggestellt.

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So wurden das Treppenhaus und einige Räume beispielsweise vom Künstler Alküd mit farbenfrohen Graffiti belebt, die unter anderem von UV-Licht und Videobeamern angestrahlt werden. Auch die Außenfassade ist ein Blickfang geworden, nachdem der Graffiti-Künstler Loomit in luftiger Höhe aktiv geworden ist.

Innerhalb wie außerhalb des mehrstöckigen Gebäudes laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Der Münchner Künstler Loomit hat einer der Außenfassaden einen neuen Anstrich verpasst.
Innerhalb wie außerhalb des mehrstöckigen Gebäudes laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Der Münchner Künstler Loomit hat einer der Außenfassaden einen neuen Anstrich verpasst.
Foto: Uli Lücke

Für den Münchner, der auch schon in Los Angeles tätig war, war es die erste Arbeit in Magdeburg, und er ist begeistert von der Idee und dem Projekt. Das Kunstprojekt erstreckt sich nicht nur über einzelne Zimmer und das Treppenhaus, sondern auch auf die Kellerräume, sodass am Ende vier Etagen voller Kunst entstehen sollen.

Und das nicht nur aus einem Spektrum, sondern verschiedener Genres. „Das war mir sehr wichtig“, erklärt Martin Gerth. „Das macht den Reiz des Ganzen aus.“ Zusätzlich werden Leinwände aufgehängt und Skizzen von Tätowierern ausgestellt.

Eröffnungsdatum für neue Kunstgalerie in Magdeburg noch ungewiss

Doch trotz des kreativen Aufbruchs bleibt das Unterfangen nicht ohne Herausforderungen, wie Martin Gerth erzählt. Viele der Künstlerinnen und Künstler, die er angefragt hat und die ehrenamtlich an dem Megaprojekt in der Halberstädter Straße mitwirken wollen, sind derzeit in anderen Projekten eingebunden oder haben einen längeren Anreiseweg, was die Arbeiten verlangsamt.

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Zudem bleibt noch einiges zu tun, bevor die Ausstellung eröffnet werden kann – die Sanitäranlagen müssen angepasst, weitere Wände bemalt und das Hinterhaus integriert werden. Ein genauer Eröffnungstermin steht deshalb noch nicht fest, doch Martin Gerth hofft, dass die Ausstellung in wenigen Wochen ihre Türen öffnen kann – nicht nur für Besucher, sondern auch als Veranstaltungsort für Musiker, Kulturvereine oder Partys.