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Jugendgemeinde Eastside Offener Treff für Jugendliche in Magdeburg: Hier wird gezockt, gegessen und über Gott gesprochen

Die Jugendgemeinde „Eastside“ in Magdeburg bringt christliche Gemeinschaft und offene Jugendarbeit unter ein Dach. Was Teenager dort erwartet und warum der Treffpunkt nicht nur für Gläubige ist.

Von Romy Bergmann 08.04.2025, 07:10
Hanna Schubert (von links), Annmari Gümmer und Nike Kohlenberg bilden das Team hinter der Jugendgemeinde „Eastside“. Auf dem Foto fehlt Mitgründer Tim Schubert.
Hanna Schubert (von links), Annmari Gümmer und Nike Kohlenberg bilden das Team hinter der Jugendgemeinde „Eastside“. Auf dem Foto fehlt Mitgründer Tim Schubert. Foto: Romy Bergmann

Magdeburg - Eine Couch, Musik, offene Gespräche und mittendrin die Frage nach dem Glauben – so ungefähr lässt sich der Alltag in der Jugendgemeinde „Eastside“ ein Projekt der Landeskirchlichen Gemeinschaft Magdeburg zusammenfassen. An der Ecke Cracauer Straße/Simonstraße haben sich junge Erwachsene aus verschiedenen Teilen Deutschlands zusammengetan, um einen Ort für Jugendliche zu schaffen, der mehr sein will als ein offener Treff.

„Wir wollten etwas, wo die Jugendlichen die Räume mitgestalten können und sich wie in einem zweiten Wohnzimmer fühlen – fernab von Zuhause“, erklärt Hanna Schubert, Gemeindepädagogin und eine der Mitgründerinnen. Gemeinsam mit den Tim Schubert und Nike Kohlenberg bildet sie das Team hinter „Eastside“. Träger ist der EC-Verband für Kinder- und Jugendarbeit Sachsen-Anhalt.

Alle drei Gründungsmitglieder haben Gemeindepädagogik studiert und sich bereits 2021 kennengelernt. Seit vergangenem Jahr ergänzt Annmari Gümmer das Team im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes.

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Jugendtreff „Eastside“: Verschiedene Altersgruppen kommen zusammen

Seit Ende 2023 ist die neue Anlaufstelle in Cracau geöffnet – auf knapp 55 Quadratmetern, die für die wachsende Zahl von Jugendlichen schon jetzt kaum ausreichen. Rund 30 junge Menschen im Alter von zwölf bis 18 Jahren kommen regelmäßig vorbei. „Ein fester Kern von etwa 20 Jugendlichen hat sich schnell gebildet“, erzählt Gemeindepädagogin Nike Kohlenberg. Und der Zulauf wächst.

Die Angebote sind vielfältig: Hausaufgabenhilfe, gemeinsames Musizieren, Spielenachmittage, Gitarrenkurse oder einfach nur Zusammensitzen – alles kann, nichts muss. Mittwochs bis freitags ist das Team in den Räumen anzutreffen. Besonders der Freitagabend ist fest verankert: Dann wird zusammen gegessen, gesungen, über ein Thema gesprochen – meist mit Bezug zum christlichen Glauben.

Eine Ecke im „Wohnzimmer“ der Jugendgemeinde "Eastside" in Magdeburg.
Eine Ecke im „Wohnzimmer“ der Jugendgemeinde "Eastside" in Magdeburg.
Foto: Romy Bergmann

Zwischen Sofa und Religion: Gaube spielt zentrale Rolle

Denn der Glaube spielt eine zentrale Rolle bei „Eastside“. Die Räume sollen ein Ort sein, an dem Jugendliche Gott erleben und Fragen stellen dürfen – ganz unabhängig davon, ob sie aus einem religiösen Umfeld kommen oder nicht. „Es ist schön, wenn auch Jugendliche ohne kirchlichen Hintergrund sich trauen, Fragen zu stellen, die sie bewegen“, sagt Hanna Schubert. Glaube ist für das Team Alltag – und genau das wollen sie den Jugendlichen erlebbar machen.

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Doch niemand solle missioniert werden. „Wir reden offen über unseren Glauben, aber jeder darf seinen eigenen Zugang finden – oder auch keinen“, so Schubert. Kirche solle hier neu gedacht werden: niedrigschwellig, persönlich und auf Augenhöhe. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit der benachbarten Gemeinschaftsschule „Thomas Mann“. Die Nähe zur Schule sei ein echter Standortvorteil, meint Nike Kohlenberg: „Viele kommen nach dem Unterricht direkt zu uns, das ist ideal.“

Vor Ort stellt das Team seine Angebote vor und lädt die Jugendlichen ein, einfach mal vorbeizuschauen. So viel Zulauf hat allerdings auch seine Tücken. Die Räume werden langsam zu klein. „Eigentlich brauchen wir dringend mehr Platz“, sagt Hanna Schubert. Doch der aktuelle Standort sei perfekt angebunden – direkt an einer Straßenbahnhaltestelle, die Schule in Laufnähe. „Wir sind also super zufrieden, auch wenn es manchmal eng wird“, sagt Kohlenberg mit einem Lächeln.