Protest Video: Demo gegen AfD: Magdeburger setzen Zeichen gegen Rechtsruck
Mit zahlreichen Aktionen, Mahnwachen und Kundgebungen haben sich Tausende Magdeburger für ein tolerantes und solidarisches Miteinander eingesetzt. Sie verurteilten in Reden und auf Plakaten rassistisches und völkisches Gedankengut. Viele forderten zudem ein Verbot der AfD.
Magdeburg - Der Rechtsruck in Deutschland treibt Tausende Menschen auf die Straße. Auch in Magdeburg wird am 20. Januar in vielen Stadtteilen protestiert.
Ein vermeintlicher „Trauermarsch“ der Neonaziszene, wie es ihn in den vergangenen Jahren gab, fand am Sonnabend nicht statt. Demonstrationen gegen Rechts fanden dennoch statt.
Die zunächst größte Kundgebung fand auf dem Willy-Brandt-Platz statt. Hier hatte die „Fridays for Future“-Bewegung aufgerufen, sich klar für Solidarität und gegen rechtes Gedankengut zu positionieren. Untersetzt vom Schlachtruf „Alerta, alerta, antifascista!“ äußerten Sprecher insbesondere ihre Sorge über das Erstarken rechter Parteien in Europa und forderten ein klares Verbot der AfD.
Tanzend und singend demonstrierten hingegen Schüler auf dem Alten Markt. Mit zahlreichen Infoständen gaben sie Einblicke, wie ihre Schulen sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt. Insgesamt 20 Schulen aus Magdeburg und dem Umland engagierten sich. Tanzgruppen und Schülerbands präsentierten zudem ein umfangreiches Programm.
Auch in Sudenburg wurde musikalisch protestiert. Hier sangen unter anderem die „Trällerlerchen“ der Kita Marienkäfer gemeinsam mit den Eltern einiger Kinder Friedenslieder. Das ASZ Sudenburg engagierte sich bei dieser Veranstaltung ebenso wie die Kirchengemeinde und andere Stadtteilaktivisten.
Vor dem Bahnhof Buckau wurde gemalt, getanzt, Tischtennis gespielt und jongliert. Musiker Martin Rühmann trat mit Warnfried Altmann auf und Martin Schulz schickte Beats über den Platz. Nicht weniger bunt ging es am Bahnhof Hasselbachplatz zu. Auch hier wurde insbesondere für die Kleinen viel geboten - basteln, malen, Kinderschminken. Mitinitiator Florian Sosnowski verkündete nach kurzer Rücksprache mit der Polizei unter dem Jubel der Besucher, dass tatsächlich das erste Mal seit etwa 15 Jahren keine Neonazis durch Magdeburg marschieren.
Neben den Veranstaltungen in der Innenstadt, Buckau und Sudenburg gab es auch an vielen Orten in der Stadt Mahnwachen und Friedensspaziergänge. Um 17.30 Uhr finden alle Initiativen auf dem Domplatz zusammen, um dem Protest noch einmal gemeinsam Nachdruck zu verleihen.