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Religion Mit Video: Einzug der Tora macht aus Profanbau in Magdeburg die Neue Synagoge

Mit dem Einzug der heiligen Schrift ist der Neubau an der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg zu einer Synagoge geworden. Gemeindemitglieder und weitere Gäste begleiteten den Tag.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 08.12.2023, 19:11
Rabbiner bringen die Torarollen zur Neuen Synagoge Magdeburg.
Rabbiner bringen die Torarollen zur Neuen Synagoge Magdeburg. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Die Tora ist am Freitag in die Neue Synagoge in der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg eingebracht worden. Als Zeichen für die Kontinuität des jüdischen Lebens in Magdeburg wurde sie dabei von Rabbinern unter einem Baldachin vom Denkmal, das an die 1938 zerstörte Alte Synagoge erinnert, unter Gesang zum Neubau gebracht. Begleitet wurden sie dabei von Mitgliedern der Synagogen-Gemeinde, von Magdeburgern, auch von auswärtigen Gästen und von Musikern. „Masseltoff!“, wünschen diese Gäste den Gemeindemitgliedern für deren neues Haus.

Erst die Einbringung der Tora macht aus dem profanen Gebäude zwischen Ratswaage-Hotel und Weitlingstraße ein Gotteshaus. Noch am gleichen Abend feierte die Gemeinde den ersten Gottesdienst in ihrer neuen Heimstatt.

 
Die Tora ist am Freitag in die Neue Synagoge in der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg eingebracht worden. (Bericht/Kamera: Martin Rieß, Schnitt/Sprecher: Torsten Grundmann )

Inessa Myslitska ist Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg und sagt: „Unser historischer Gang ist mit so vielen Gefühlen verbunden, dass man es gar nicht in Worte fassen kann.“

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Seit vielen Jahren hatte ihre Gemeinde an der Gröperstraße in Nachbarschaft zum Neustädter Bahnhof ihren Sitz – dieses Gemeindehaus war aber angesichts einer wachsenden Zahl an Gemeindemitgliedern zum einen zu klein geworden. Zum anderen ist mit dem Umzug in die nördliche Altstadt auch die Rückkehr jüdischen Lebens in die Mitte Magdeburgs vollzogen worden.

Magdeburg und die Neue Synagoge

Inessa Myslitska freut sich auch über eine breite Unterstützung, die die Gemeinde bei ihrem Synagogenprojekt in den vergangenen Jahren erfahren hat. Vor diesem Hintergrund die Frage an Waltraut Zachhuber, Vorsitzende des Fördervereins Neue Synagoge Magdeburg, ob mit dem Einzug der Tora der Verein seinen Zweck erfüllt habe. Nein, so Waltraut Zachhuber gegenüber der Volksstimme – sie hofft, dass der Verein seine Arbeit fortsetzt. Einen Förderverein könne man auch nach der Fertigstellung des Bauvorhabens gut gebrauchen. Darüber entscheiden werden die Mitglieder im kommenden Jahr.

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Mit der Synagoge stellt sich für viele Menschen, die nicht Mitglied der Gemeinde sind, freilich die Frage, ob das Haus besichtigt werden kann. Möglich ist dies – aus Sicherheitsgründen aber nicht abseits einer Führung und nicht ohne eine vorherige Anmeldung. Die sechs Termine im Dezember, Januar und März dafür sind allerdings ausgebucht. Unter sg-md.org werden später die folgenden Termine für die Führungen durch das Objekt in der Julius-Bremer-Straße online verfügbar sein.