Mehrere Kilometer Umweg ADFC fordert nach Sperrung der Ringbrücke bessere Umleitung für Fuß- und Radverkehr
Durch die Sperrung der Ringbrücke am Damaschkeplatz müssen Fußgänger und Radfahrer weite Umwege in Kauf nehmen – bis zu 35 Minuten zu Fuß. Der ADFC fordert jetzt schnelle Lösungen.

Magdeburg. - Die Vollsperrung unter der Damaschkebrücke bringt für Fußgänger und Radfahrer erhebliche Umwege mit sich. Wer von Stadtfeld-Ost zum Hauptbahnhof – und umgekehrt – will, muss Umleitungen von mehreren Kilometern in Kauf nehmen.
Lange Umleitungen durch Sperrung der Ringbrücke
Die Stadtverwaltung hatte in einer ersten Reaktion vorgeschlagen, entweder die Umleitung über Adelheidring, Glacispark und Maybachstraße zu nehmen oder entlang der B1/Albert-Vater-Straße.
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Allein die Route durch den Glacispark bedeutet laut Google Maps eine einfache Strecke von 2,6 Kilometern, für die Fußgänger 35 Minuten bräuchten, Radfahrer zehn Minuten. Die andere Umleitung an der B1 entlang wäre nochmals länger.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert eine schnelle und kurze Umleitung für den Fuß- und Radverkehr. Besonders für Pendler, die zu Fuß zum Hauptbahnhof wollen, werde der bisher kurze Weg nun zum „Mini-Marathon“, erklärte der ADFC-Vorsitzende Norman Dreimann. Er sieht einfache Lösungen für das Problem.
ADFC zeigt mögliche Varianten für eine Umleitung des Fuß- und Radverkehrs auf
Da der Magdeburger Ring im direkten Umfeld der Brücke derzeit ebenfalls gesperrt ist, schlägt der Fahrradclub eine Umleitung für den Fuß- und Radverkehr vor, die über den Ring führt.
Drei Varianten hat er dazu ausgearbeitet:
Variante 1: ein provisorischer Weg entlang des Grünstreifens. Auf Höhe der Großen Diesdorfer Straße könnte ein Weg über den Grünstreifen zwischen Adelheidring und Magdeburger Ring führen. Dieser würde den Fuß- und Radverkehr über die aktuell ungenutzte Zufahrt zum Ring zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) leiten. Die Umleitung würde am SWM-Pumpwerk enden.
Variante 2: ein provisorischer Weg durch die Parkanlage. Eine weitere Option wäre ein Weg durch die Parkanlage nördlich des Damaschkeplatzes. Hier könnte der bestehende Parkweg durch ein kurzes Provisorium mit dem Ring verbunden werden. Über die Abfahrt des Magdeburger Rings wäre so eine Verbindung möglich. Dafür wäre eine Ampelanlage zur sicheren Querung der nördlichen Auffahrt nötig. Die Umleitung würde am Fuß- und Radweg nördlich des Tunnels enden.
Variante 3: eine Umleitung ohne bauliche Maßnahmen. Diese Variante wäre zwar sofort umsetzbar, aber am längsten für den Fuß- und Radverkehr. Sie würde vom Adelheidring über die Abfahrt des Magdeburger Rings auf der westlichen Fahrbahn des Rings bis zur ungenutzten Auffahrt am SWM-Pumpwerk führen – und von dort weiter zum ZOB.

ADFC-Vorsitzender pocht auf möglichst kurze Umleitungen
Eine möglichst kurze Umleitung für den Fuß- und Radverkehr sei auch im Interesse des ÖPNV und des Autoverkehrs, so Dreimann: „In den nächsten Monaten kommt es darauf an, dass so viele Menschen wie möglich das Rad nutzen können, um die Menschen zu entlasten, die auf das Auto angewiesen sind. Über den Radweg am Tunnel fahren täglich über 6.000 Fahrräder.“
Dazu kämen unzählige Fußgänger und Fahrgäste des ÖPNV. „Wenn diese ins Auto steigen, bricht der Verkehr zusammen“, ist sich Dreimann sicher.
Besonders eine gute fußläufige Anbindung an den Hauptbahnhof sei entscheidend – um Fernpendler nicht unnötig zu belasten und für Fahrgäste der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) eine schnelle „Umstiegsbrücke“ zwischen dem ÖPNV in die Innenstadt und nach Stadtfeld, Diesdorf und Olvenstedt zu schaffen, heißt es vom ADFC. So könnten lange und zeitaufwändige Umwege vermieden werden.