Preisverleihung in Magdeburg Roter Teppich, Outfits und andere Randnotizen beim Kaiser-Otto-Preis
Roter Teppich vor dem Eingang zum Kreuzgang, Fernsehübertragungswagen vor dem Dom. Und jede Menge schick gekleidete Menschen. Wenn in Magdeburg der Kaiser-Otto-Preis verliehen wird, trifft sich nicht nur die Polit-Prominenz.
Magdeburg - Die angenehm warme Nachmittagssonne lächelt am Mittwochnachmittag mit ihr um die Wette. Die Aufregung steht bei Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie steht auf dem Roten Teppich, die schwere Amtskette ziert ihr schwarzes Kleid. Die schicken lila Pumps wollen zum rote Untergrund aber nicht so richtig passen. In sich ist das Outfit dennoch stimmig. Die Kette steht im Fokus, die Frisur sitzt. Borris war am Morgen noch schnell beim Friseur, um sich den Pony kürzen zu lassen, verrät sie. Alles für den großen Tag. Die Verleihung des Kaiser-Otto-Preises erlebt sie nicht zum ersten Mal. Als OB ist das Event aber eine Premiere für sie.
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Nicht nur Borris hat sich in Schale geworfen. Während sie am Eingang vor dem Kreuzgang auf die Ehrengäste wartet, füllt sich der Dom mehr und mehr mit Gästen. Rund 570 sind beim Staatsakt dabei. Darunter 50, die sich bei der Stadt um einen Platz bewerben konnten. Während es die Herren recht einfach hatten und zum Anzug in Schwarz oder Grau gegriffen haben, zeigen die Frauen Mut zur Farbe.
Farbenfrohe Outfits auf dem Roten Teppich
Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová, die wenig später den Kaiser-Otto-Preis in Empfang nehmen darf, fällt in ihrer leuchtend-lila Robe besonders auf. Gemeinsam mit Laudator und Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley schlendert sie vom Motel One über den Domplatz bis zum Roten Teppich. Mit seinen knapp zehn Metern wirkt dieser vor dem mächtigen Gemäuer nahezu winzig. Doch er ist groß genug, damit die Ehrengäste Platz haben. Einen schönen Kontrast zum roten Untergrund bildet hier durchaus Barley in ihrem Hosenanzug im angesagten Off-White. So sind es die Frauen, die hier die modischen Akzente setzen.
Die schickste Krawatte hat sich Tobias Krull umgebunden. Wie der CDU-Landtagsabgeordnete erzählt, habe er den Ottostadt-Schlips vor ein paar Jahren mal gewonnen. „Das ist doch heute der perfekte Tag, ihn zu tragen“, sagt er. Gesteht aber auch, dass es nicht das erste Mal ist, dass er sich für dieses Accessoire entschieden habe.
Für Jakub Sedivy ist es der erste Besuch in Magdeburg. Mit seinem Fernsehteam ist der Journalist aus Bratislava angereist, um über den Preis für die slowakische Präsidentin zu berichten. Dieser Preis sei für sein Land, in dem die politische Kultur derzeit eher schlimm sei, ein wichtiges Zeichen, sagt er. Von Magdeburg habe er indes nicht viel sehen können.
Es ist ein dienstlicher Tagesausflug für ihn und sein Team. Doch das, was er gesehen hat, gefällt ihm. „Eine schöne alte Stadt“, fasst der Journalist auf Englisch zusammen. Gern möchte er wiederkommen. „Um ein Schnitzel zu essen.“ Dann wolle er sich aber mehr Zeit nehmen, um mehr über die Stadt und denjenigen zu erfahren, der Namensgeber des Preises ist. Am Mittwoch stehen eben jener und seine Preisträgerin im Mittelpunkt, die nicht nur im lila Kleid zu glänzen weiß, sondern auch mit ihrer Ausstrahlung.
Bei der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises im Magdeburger Dom waren gestern Nachmittag rund 570 Gäste dabei, darunter 50, die sich um einen Platz bewerben konnten.
Die Einladungen an die Gäste wurden aufgrund einer „VIP-Datei“ der Stadt verschickt. Darin sind unter anderem Stadträte, Ehrenbürger, Geschäftsführer der Städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe, Amtsleiter, Vertreter der Universität, der Hochschule, der Landesregierung und der freien Wirtschaft.
Die Presse war mit rund 50 Vertretern dabei. Darunter auch ein Fernsehteam aus Bratislava, das die längste Anreise hatte.
Zwei Dolmetscherinnen übersetzten die Reden in Englisch, Slowakisch und Deutsch.
Bevor die Gäste in den Dom durften, durchsuchte ein Polizeihund das Objekt auf Sprengstoff. Auch die Sakristei, in der die Presse vor dem Staatsakt arbeiten konnten, wurde durchsucht. Der Hund wurde aber nicht fündig.
Polizei sichert alles ab
Die Polizei sicherte den Bereich rund um den Dom großzügig ab. Und das bereits mehrere Stunden vor Beginn, während der Preisverleihung und auch noch danach. Wie Polizeisprecher Kevin Shaikh im Nachgang der Veranstaltung erklärte, „bescheinigt das Polizeirevier Magdeburg einen rundum störungsfreien Veranstaltungsablauf.“ Eine Motorradeinheit der Polizei durfte die slowakische Präsidentin eskortieren. Sie wurde zunächst in der Staatskanzlei empfangen.