Radverkehr Rückbau am Elberadweg sorgt für Ärger in Magdeburg
Die unangekündigte Vernichtung einer Asphaltspur an der Elbe in Magdeburg beschäftigt Nutzer und Stadträte.
Magdeburg - Madeleine Linke, Grünen-Fraktionschefin im Magdeburger Stadtrat, hat eine Menge Fragen mit Blick auf die Radwegrückbaustelle an der Elbe. „Wann und wo wurde das kommuniziert? Gibt es eine Baugenehmigung? Sind weitere Rückbauten von Wegen in Grünanlagen geplant?“ Nur ein Ausschnitt des Fragenkataloges, den Linke zur jüngsten Ratssitzung vortrug. Ihr Tonfall zur jüngsten Ratssitzung am 10. Juni 2021 verriet Empörung.
Die Stadtstrecke des viel genutzten Elberadwanderweges, wiederholt als beliebtester Radweg Deutschlands ausgezeichnet, ziehe regelmäßig Kritik wegen mangelhaft ausgebauter Passagen, schlechter Oberflächen, zu geringer Breite oder mangelhafter Radwegführung auf sich. Als schlechte Beispiele führte Linke die Abschnitte am Museumsschiff Gustav Zeuner (Höhe Café Treibgut) und Salbke/Westerhüsen an. Dass der dementgegen gut funktionierende und massenhaft genutzte Parallelweg entlang des Elbufers auf Höhe Klosterbergegarten nun auf eine Spur zurückgebaut werde, lasse viele Nutzer Probleme befürchten. Vom Rückbau überraschte Magdeburger hätten die Fraktion darauf aufmerksam gemacht.
Es wird eng
Tatsächlich erweisen sich die Befürchtungen schon bei einem Kurzbesuch am Wochenende als berechtigt. Auf den Wegen am Klosterbergegarten herrscht Hochbetrieb, vor allem auf dem verbliebenen Weg in Elbufernähe. Fußgänger weichen auf die Wiesen aus und Begegnungsverkehr auf Fahrrädern staut sich kurz hinter Familien mit Kinderwagen oder jungen Inlineskatern. Zum Beispiel auf dem Cracauer Elbdamm ist das Alltag, hier in Buckau jedoch wegen des zuvor großzügigen Raums auf parallelen Wegen ungewohnt – laute Schimpftiraden inklusive, wo sich Radfahrer und Fußgänger zu nahe kommen.
Der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum gibt die zugrunde liegenden Fakten zu Protokoll. Wurzelwerk von Bäumen unter dem nun aufgerissenen Weg hätten dessen Verkehrssicherheit gefährdet. Die Alternative zum Rückbau des Weges seien Baumfällungen gewesen, „die auch nicht gewollt sind“. Nun komme er eben weg, der Weg, zumal ja der benachbarte Weg völlig intakt sei, bestätigte Rehbaum sinngemäß – und sah sich daraufhin wenig später mit einem wutschnaubenden Jürgen Canehl (Grüne) konfrontiert. Der verwies auf die zweifelsfrei hohe Nutzerfrequenz auf dem Abschnitt und darauf, dass der Rückbau eines so wichtigen Radwegabschnitts ohne vorherige Information und öffentliche Debatte aus seiner Sicht gar nicht anginge. Nur weil auf einigen Wegabschnitten einige Aufwerfungen wegen Wurzelwerks auftraten, könne es nicht alternativlos um Rückbau gehen.
Der im Amt noch junge Baubeigeordnete wirkte nach Canehls Tirade verunsichert. „Dazu kann ich nur sagen, dass ich das bislang erst mal so hingenommen habe“, so Rehbaum, vom heftigen Widerspruch zum laufenden Rückbau vor Ort offensichtlich überrascht. Rehbaum bot an, das Ganze noch einmal mit Kritikern zu erörtern – Ausgang offen. Die Grünen im Rat versprechen derweil, am Thema dranzubleiben und warten gespannt auf die schriftliche Stellungnahme der Verwaltung. Der Rückbau geht derweil weite