Sachbeschädigung Vandalismus trifft Magdeburger Haltestellen
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) werden von einer Vandalismus-Welle heimgesucht. Unbekannte zerstörten Scheiben an 34 Haltestellen.
Magdeburg l Die Spuren des Vandalismus, der sich gegen die Magdeburger Verkehrsbetriebe richtet, sind zurzeit kaum zu übersehen. Allein im Zeitraum zwischen dem 9. und 17. Dezember 2017 machten sich Unbekannte an insgesamt 34 Haltestellenhäuschen der MVB zu schaffen und zerstörten Dutzende Glasscheiben.
Hauptsächlich wurden Rückwandscheiben aus Glas und Fahrplaninfokästen beschädigt. Obwohl für die großflächigen Scheiben an den Haltestellen Einscheibensicherheitsglas verwendet wird, hinterließen die Unbekannten nach ihren Taten nur Scherbenhaufen.
„Wir sind entsetzt über diese blinde Zerstörungswut“, sagt MVB-Sprecher Tim Stein auf Volksstimme-Nachfrage. Betroffen sind viele Stadtgebiete. So zerstörten die Unbekannten Glasscheiben unter anderem an den Haltestellen Aßmannstraße, SKL, Bodestraße, Zinckestraße, Husumer Straße, S-Bahnhof Südost, Kastanienstraße, Blumenberger Straße, Mariannenstraße, Eiskellerplatz und Am Teich.
Auch Stationen in der Magdeburger Altstadt wie die Haltestellen Haeckelstraße/Museum und Leiterstraße sind betroffen. „Es zeigt sich aber eine Konzentration im Bereich Fermersleben/Salbke“, sagt Tim Stein.
Zwar erstattet das Unternehmen in solchen Fällen Anzeigen wegen Sachbeschädigung bei der Polizei, doch fehlt von den Tätern bislang jede Spur. Deshalb bitten die MVB Augenzeugen der Taten, sich umgehend bei der örtlichen Polizei zu melden.
Die Wartehäuschen in Magdeburg werden von der Firma Ströer bewirtschaftet, die sich jetzt um die Erneuerung der zerstörten Glasscheiben kümmern muss. Die Schäden gehen in die Zehntausende. Trotz der zahlreichen Fälle von Vandalismus an den Haltestellen planen die MVB in der Zukunft keine Videoüberwachung der Haltestellen.
In den Bahnen sieht das anders aus. Seit 2003 statten die MVB ihre Fahrzeuge schrittweise mit Kameras aus. Mittlerweile verfügen 43 von 83 Straßenbahnen und 34 von 56 Bussen über Kameras.
Vor der Einführung der Videoüberwachung gab es im Jahr 2003 182 Graffiti-Schmierereien, die größer als einen Quadratmeter messen. Im Jahr 2015 waren es noch 42 Fälle, 2016 dann noch 15 Fälle. 2017 gab es bis September sieben Vorkommnisse.
„Dieser Rückgang ist einerseits auf den Einsatz von Videokameras zurückzuführen, andererseits aber auch auf die Ausmusterung von Altfahrzeugen. Wir nehmen an, dass die Hemmschwelle, fremdes Eigentum zu zerstören, bei unseren modernen Fahrzeugen deutlich höher ist als bei den Altfahrzeugen der Bauart Tatra“, erklärt Tim Stein.
In den MVB-Fahrzeugen sind Graffitischmierereien und die Zerstörung von Fensterscheiben und Sitzpolstern die häufigsten Fälle von Vandalismus. Insgesamt hat das Unternehmen in diesem Jahr rund 29.000 Euro zur Beseitigung von Schäden ausgeben müssen.