Bauen Sanierungsarbeiten am Opernhaus Magdeburg: Fassade bekommt neuen Anstrich
Das Opernhaus in Magdeburg hat im Zuge von Sanierungsarbeiten einen neuen Anstrich bekommen. Welche Bedeutung die neue Farbe hat und warum die Fassaden dringend erneuert werden müssen.
Magdeburg - Die Hüllen vom Magdeburger Opernhaus sind gefallen: Nachdem die vordere Fassade wochenlang von Baugerüsten verdeckt wurde, erstrahlt das Gebäude seit Ende September 2023 in neuem Glanz. Im Zuge von umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde die zuvor weiße Front in einem cremigen Gelb gestrichen.
Vor etwa drei Jahren begannen die Planungen für die Fassadensanierung, im Juli 2023 wurden die ersten Baugerüste aufgestellt. Die Arbeiten an den Fassaden waren dringend notwendig, wie der Architekt Thomas Jahn erklärt.
Magdeburger Oper das letzte Mal vor 30 Jahren saniert
Denn das letzte Mal, dass die Fassade erneuert wurde, war nach dem verheerenden Theaterbrand von 1990, also vor mehr als 30 Jahren. Schäden müssen beseitigt werden Und die hätten ihre Spuren hinterlassen, sagt auch der Leiter der Haus- und Betriebstechnik Sven Rakow.
Altersbedingt habe es zunehmend Risse und Frostschäden sowie Verschmutzungen der weißen Opernhausfassade gegeben. Diese Mängel müssen rechtzeitig beseitigt werden, um anderen möglichen Schäden vorzubeugen. Die neue Front ist das erste Ergebnis der Sanierungsarbeiten. Etwa 1,1 Millionen Euro sind dafür geplant.
Neue Fassaden-Farbe soll Oper zu neuem Glanz verhelfen
Die cremige Gelbton wurde dabei nicht willkürlich ausgewählt, erklärt Jahn, sondern soll dem Gebäude eine „gewisse elegante Wirkung“ verleihen. „Die Oper hat eine stadtbildprägende Wirkung, die neue Farbe soll diese Funktion unterstützen“, sagt er.
Außerdem habe jede Farbe ihre eigene Theatralität, erklärt Julien Chavaz, seit vergangenem Jahr Generalintendant am Magdeburger Theater. Er selbst habe insgesamt 16 Jahre lang auf dem Bau als Gipser gearbeitet und weiß deshalb aus eigener Erfahrung, dass eine Fassadensanierung auch immer einen großen Aufwand bedeutet.
„Die Arbeit auf dem Bau kann aber auch sehr erfüllend sein“, erinnert sich der 41-Jährige. Handwerk als Meditation „Müsste ich aus irgendeinem Grund mit der Kunst aufhören, würde ich wieder auf dem Bau arbeiten wollen“, ist er überzeugt.
Sanierungen dauern voraussichtlich noch bis Herbst 2024 an
Die Arbeit sei zwar schwer und man sei am Ende des Tages sehr erschöpft. Doch das Ganze hätte für ihn auch etwas Meditatives. „Wenn man mit den Händen arbeitet, wird der Kopf frei.“ So habe er während der Arbeit viel an seine Inszenierungen gedacht, die er neben seinem Job auf der Baustelle als freier Künstler bereits in jungen Jahren geleitet hatte.
Nach Fertigstellung der vorderen Opernhaus-Fassade sollen in den nächsten Monaten auch die restlichen Wände des Gebäudes folgen. Voraussichtlich bis Herbst 2024 sollen die Sanierungsarbeiten dauern.