Imkern Schüler haben den Honig im Kopf
An der Grundschule „Rothensee“ sind die Bienen los. Als eine von landesweit fünf Schulen erhielt sie alles Zubehör zum Imkern.
Magdeburg l Ein eigenes Bienenvolk wollten sich die Jungen und Mädchen ohnehin zulegen, berichtet Schulleiterin Elisabeth Ledermann. „Wir hatten uns schon informiert, eine andere Schule besucht, die bereits imkert, und beim Imkerverband wegen Unterstützung angefragt“, erzählt sie. Als dann im Radio der Wettbewerb des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums startete, war die Grundschule „Rothensee“ sofort dabei – und hatte Glück: Als eine von fünf Schulen in Sachsen-Anhalt wurde sie ausgewählt. Eine Glückssache für uns, sagt die Schulleiterin, weil die Finanzierung andernfalls schwierig gewesen wäre.
Am Dienstag wurde das Imker-Starterset, bestehend aus zwei Bienenstöcken, Honigschleuder, Smoker (zur Bienenberuhigung) und Schutzbekleidung, im Wert von gut 1500 Euro von Ministerin Claudia Dalbert (Grüne) an die Kinder übergeben. In einer AG wird das Imkern dann ab dem kommenden Schuljahr richtig beginnen. Damit es den Bienen auch gut geht, wird Horst Thomas vom Imkerverband die Schüler anleiten. Im Unterricht werden Wabenhalter gebaut, erklärt er und zeigt, wie die Honigschleuder funktioniert.
Bis sie genutzt werden kann, wird es noch etwas dauern. Frühestens im kommenden Frühjahr wird es den ersten Honig geben. Werden die beiden Bienenstöcke tatsächlich von jeweils bis zu 80.000 Tieren bevölkert, könnte es 30 bis 50 Kilogramm süßen Honig geben, so Thomas. Zum Start gab es gestern aber erst mal „nur“ 500 Bienen samt Königin.
Claudia Dalbert verwies darauf, dass die Bienen nicht nur leckeren Honig produzieren, sondern durch die Bestäubung für 85 Prozent der Erträge im landwirtschaftlichen Pflanzen- und Obstanbau verantwortlich seien. Und weil Sachsen-Anhalt bundesweit das „Bienenschlusslicht“ ist, seien solche Projekte und die Öffentlichkeitsarbeit wichtig, damit es wieder mehr Imker und mehr Bienen gibt, so die Ministerin.