Kabarett So startet Magdeburger Zwickmühle mit neuem Programm durch
Für die nächste Premiere in der Magdeburger Zwickmühle laufen die Proben. Das erfolgreiche Kabarett-Quartett überzeugt in zehn Jahren mit fünf Inszenierungen.
Magdeburg. - „Kein Verstand in Sicht“ heißt das neuste Programm der Zwickmüller in Magdeburg. Es ist das achte mit dem Damenduo Marion Bach und Heike Ronniger. Seit 2014 setzen die beiden dabei auf die Texte von den Leipziger Autoren Frank Voigtmann und Robert Schmiedel. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat sich nach Aussagen der Kabarettisten „sehr gut entwickelt“.
„Es ist prima, dass wir uns gut verstehen und auf einer Wellenlänge liegen“, versicherte Marion Bach am Dienstag am Rande der Proben. Inzwischen führe Frank Voigtmann zum dritten Mal auch die Regie. Er sei ein Glücksfall für das Ensemble, zu dem alternierend die musikalischen Bühnenpartner Christoph Deckbar und Oliver Vogt gehörten. Beide hätten inzwischen in ihren Verträgen auch die sogenannte „Spielverpflichtung“ verankert, sitzen also keinesfalls nur am Flügel, sondern übernehmen auch Sprechrollen.
Denkanstöße durch Überspitzung
„Das politische Kabarett muss heute keineswegs nach Themen suchen. Die aktuellen Ereignisse erfordern jedoch von Zeit zu Zeit kurzfristig Änderungen der jeweiligen Inszenierung. Dabei darf es nicht an der notwendigen Schärfe auf der Bühne fehlen, ohne dass wir von oben herab moralisieren wollen. Eher geht es um ein im positiven Sinn Provozieren des Publikums“, sagte Frank Voigtmann.
Längst falle es gerade den jüngeren Zuschauern schwer, zwischen den Zeilen zu lesen. Durch Überspitzung versuche man, Denkanstöße zu geben. Mit spielerischer Leichtigkeit gehe es darum, den Menschen den Spiegel vors Gesicht zu halten, ergänzte Marion Bach.
Vor und nach dem Auftritt suchen die Zwickmüller traditionell den Kontakt zu ihren Gästen, begrüßen und verabschieden sie. Zunehmend nimmt dabei Heike Ronniger wahr, wie sich in den vergangenen Jahren das Ironieverständnis des Publikums geändert habe. Jüngst ließen zwei Damen ihre Kritik am gerade Gesehenen auf einem Zettel anonym auf dem Tisch zurück, statt die Akteure am Ausgang direkt anzusprechen.
Bei „Kein Verstand in Sicht“ geht es um die Absurditäten der Zeit. Wie bei einer Collage reihen sich die unterschiedlichen Themen aneinander, wird darüber gesprochen, wie die Welt zunehmend aus den Fugen gerät. Der deutsche Humor war vielleicht bisher nicht unbedingt weltmarkttauglich. Dies erfuhr mit einer Ampel über Nacht eine Änderung. Mittlerweile kann man unser Land immerhin gut auslachen.
Mit Hits aus den 1980ern und 1990ern
Rechts will nach links und links nach rechts. Aber alle behaupten, in der Mitte zu sein. Die Ampel steht auf Rot und gleichzeitig auf Grün, und das Gelbe, aber nicht das vom Ei, ist für sie die Schuldenbremse. Trotzdem gibt sie mit „Doppel-Wumms“ Milliarden aus. Auf die Frage, was eigentlich Fridays for Future macht, versuchen die Kabarettisten eine Antwort zu geben. Ob diese jetzt als Klimakleber agieren? Der Volksmund beantwortet sie mit dem Satz: „Die Schulschwänzer von gestern sind die Sitzenbleiber von heute.“
Das Programm setzt traditionell auf zahlreiche musikalische Sequenzen. Zu populären Melodien mit neuen Texten, von Hits aus den 1980er Jahren bis zu solchen von Liedermachern aus den 1990ern, reicht das Repertoire. Für die Arrangements zeichnet Oliver Vogt verantwortlich. Mehr Infos dazu gibt es auf der Homepage des Kabaretts.
Premiere von „Kein Verstand in Sicht“ ist am 25. März 2024 um 20 Uhr in der Magdeburger Zwickmühle.