Leerstand Sorge um unsanierte Wohnhäuser in der Magdeburger Curiesiedlung
Einige unbewohnte Hauseingänge in der denkmalgeschützten Curiesiedlung in Magdeburg weisen Risse auf. Eine Sanierung ist derzeit aber nicht in Sicht, da die Eigentümersituation unklar ist.

Magdeburg - Die Curiesiedlung gehört zum bauhistorischen Erbe Magdeburgs. Als Banksche Siedlung in den 1930er Jahren unter Leitung von Johannes Göderitz und nach Plänen von Architekt Carl Krayl errichtet, ist sie ein Beispiel für den damaligen Wohnungsbau.
Umso wichtiger ist ihr Erhalt, findet Grünen-Stadträtin Julia Mayer-Buch. Anlass zur Sorge bieten aber einige Hauseingänge in der Rothenseer Straße, die sich in einem schlechten Zustand präsentieren. Seit längerem unbewohnt sind dort Scheiben eingeworfen und Türen eingetreten. Ob es Kontakt mit dem Eigentümer und Informationen über mögliche Sanierungspläne gibt, wollte sie deshalb von der Stadtverwaltung wissen.
Briefkastenfirma als Verkäufer
Nun liegt deren Antwort vor, nach der es aktuell offenbar unklar ist, wer für die fraglichen Hauseingänge 37 bis 38B verantwortlich ist. Wie Magdeburgs Baubeigeordneter Jörg Rehbaum erklärt, seien die Wohnungen einzeln von einer Briefkastenfirma verkauft worden, die mittlerweile insolvent gegangen sei. Ein Rechtsanwalt, der mehrere Käufer vertritt, habe die Untere Denkmalschutzbehörde darüber informiert.
In der Vergangenheit soll es einen Investor gegeben haben, der die gesamte Häuserzeile sanieren wollte. Entsprechende Genehmigungen, unter anderem für den Anbau von Balkonen auf der Hofseite, seien verteilt worden. Von der Hausnummer 34 ausgehend wurden einige Eingänge auch tatsächlich modernisiert. Wann und ob die restlichen vier Eingänge saniert werden, könne die Verwaltung „aufgrund der unbekannten Eigentümersituation“ nicht sagen, wie Jörg Rehbaum einräumt.
Risse im Giebel
Was den Zustand der Gebäude angeht, könne er aber Aussagen treffen. „Seitens des Bauordnungsamtes wurde Ende Mai eine Ortsbesichtigung durchgeführt“, teilt der Beigeordnete mit. Dabei seien im nördlichen Giebelbereich Risse festgestellt worden, die auf Setzungen des Gebäudes hindeuten. Die Zahl der Risse sei im Osten höher als im Westen.
„Hier könnte eine Anomalie im Baugrund verantwortlich sein, die in den vergangenen Jahren dort mehrfach zu beobachten war“, so Jörg Rehbaum. Aktuell sei die Standsicherheit aber noch nicht gefährdet. Um zu klären, was die Setzungen verursacht, wird derzeit ein Bodengutachten erstellt. Liegt das vor, werden entsprechende Sicherungsmaßnahmen dem oder den Eigentümer/n auferlegt – so sie denn bis dahin bekannt sind.
Solange keine akute Gefahr von den Gebäuden ausgeht, könne die Stadt auch nicht im Rahmen einer sogenannten Ersatzvornahme selbst aktiv werden, erklärt Jörg Rehbaum