Wirtschaft Spezialist für Holz hat 15 Millionen Euro in Magdeburg investiert
Nachwachsende Rohstoffe sind ein Thema der Zukunft. Was die Holzverarbeitung angeht, ist Magdeburg mit Nordlam dabei.

Magdeburg - Die Übernahme des Magdeburger Unternehmens Nordlam durch die österreichische Hasslacher Gruppe im Juni 2017 hat Früchte getragen: In die beiden Werke im Norden der Landeshauptstadt wurden inzwischen 15 Millionen Euro investiert. Damit, so war aus dem Unternehmen zu erfahren, werden die Brettschichtholzmärkte mit deren individuellen Anforderungen an Qualität und Kommissionen optimal bedient. Innerhalb kurzer Zeit sei die Produktion von reiner Standardware auf eine individuelle, auftragsbezogene Brettschichtholzfertigung umgestellt worden. Dank dieser Investitionen hat sich Nordlam am Standort Magdeburg zu einem der modernsten Produktionsstandorte weltweit entwickelt.
„Mit der nun erfolgreich abgeschlossenen Investition steigern wir unsere Kapazitäten um 30 Prozent und werden die Wertschöpfung durch die Vorfertigung weiter erhöhen. Parallel dazu investieren wir sehr viel in die Organisation und die Entwicklung unserer Mitarbeiter“, sagte Nordlam-Geschäftsführer Fabian Kern. Entstanden sind auch 40 neue Arbeitsplätze, von denen noch einige zu besetzen sind. Bei Nordlam arbeiten etwas 240 Mitarbeiter.
Gutes Material für den Bau
Beim Brettschichtholz – dem Produkt aus Magdeburg - handelt es sich um Holzlagen, die mit Klebstoff verbunden sind und die auf dem Bau zum Einsatz kommen. Gegenüber massivem Holz bilden sich im geleimten Holz weniger schnell Risse, so dass sie gerade bei der Konstruktion statisch relevanter Elemente von Interesse sind.
Ein Blick in die Referenzliste des Mutterkonzerns von Nordlam zeigt dabei den vielfältigen Einsatz des Materials. Dieses steckt unter anderem in mehreren Museen und Nationalparkzentren, in Schulen und in Brücken, in Büro- und in Wohnhäusern – aber beispielsweise auch in spektakulären Häusern wie dem D1 Tower in Dubai und im Gebäude einer Müllverbrennungsanlage im englischen Leeds.
Hölzerne Halle für das Salz aus Staßfurt
Und auch in der Region hat das Unternehmen in jüngster Zeit seine Spuren hinterlassen. So wurde in diesem Jahr für die Ciech Salz Deutschland in Staßfurt eine Salzlagerstätte als Holzkonstruktion neu gebaut.
Auffällig an diesem Haus ist eine gerundete Dachform. „Bei diesem Projekt stellten die Korrosionsbeständigkeit der vormontierten Stahlteile sowie die Firsthöhe von 23 Metern für die Montage besondere Herausforderungen dar“, heißt es in einem Bericht zu dem Projekt.
Holz aus Magdeburger Werk fürs Kunstmuseum
In Magdeburg selbst wird das jüngste Projekt, an dem die Bauholzspezialisten beteiligt sind, noch ein wenig Zeit bis zur Freigabe benötigen. Es geht um das Kloster Unser Lieben Frauen. In einem aktuellen Bauvorhaben im Kunstmuseum Magdeburg wird das bislang ungenutzte Dachgeschoss zu einer Ausstellungsfläche für die hauseigene Bildersammlung ausgebaut. Die Ausstellungsfläche soll um 340 auf dann insgesamt 1280 Quadratmeter erweitert werden. Diese neue Fläche ruht auf 90 Brettschichtholz-Trägern aus Fichtenholz, welche das darunter liegende Gewölbe aus Ziegeln nicht belasten dürfen.
Die Träger waren bereits im Winter mit einem Kran durch das geöffnete und eingerüstete Dach des mittelalterlichen Gebäudekomplexes an die richtige Stelle gehoben worden. Derzeit geht es in diesem Bereich der Baustelle auf dem Kloster bereits um den Innenausbau.