Bildung Stadt plant Neubau und Erweiterung für Förderschulen in Magdeburg geplant
Zwei große Schulprojekte strebt die Stadt Magdeburg an: Die Regenbogenschule und die Förderschule Hand in Hand sollen bessere Lernbedingungen erhalten. Ein Neubau und ein Erweiterungsbau sind geplant. Beide Schulen erfüllen den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Magdeburg - Schon jetzt wird es in der Regenbogenschule manchmal eng. Normalerweise lernen dort sieben Kinder pro Klasse. Doch weil die Zahl der Schüler gestiegen ist, sind es oft acht oder neun Schüler pro Klasse. Das stellt Lehrer vor dem Hintergrund des besonderen und individuell unterschiedlichen Förderbedarfs der Kinder und Jugendlichen vor große Herausforderungen. Dass nun ein Erweiterungsbau in Erwägung gezogen wird, freut Schulleiterin Sylvia Sonnenberger. „Im nächsten Schuljahr lernen bei uns 121 Kinder“, sagt sie. Plätze gibt es aber nur 109. Noch sei es machbar.
Doch die Klassenzimmerkapazität sei begrenzt. Die Pläne der Stadt, dort einen Erweiterungsbau zu schaffen, „wurden bei uns daher freudig aufgenommen“, sagt die Schulleiterin. Schon einmal war angebaut worden, erinnert sie sich. „Auf diese Weise wurde die Schulspeisung sehr entspannt“, sagt sie dankbar. Der große Traum für den Anbau ist, für die Schüler der Oberstufe bessere Lernmöglichkeiten zu schaffen. In der Regenbogenschule, ein ehemaliger Kindergarten, lernen Kinder von der ersten bis zur zwölften Klasse. Der Erweiterungsbau soll den Schülern ab der zehnten Klasse zur Verfügung stehen, die dann nicht nur „die Großen“ sind und damit einen wichtigen Meilenstein auf ihrem Weg geschafft haben, sondern auch nach einem ganz anderen Konzept lernen. Für sie geht es dann um die Berufsorientierung, es werden Praktika in unterschiedlichen Werkstätten absolviert und je nach Fähigkeiten auch Angebote auf dem freien Arbeitsmarkt gesucht.
Der Anbau würde 2,1 Millionen Euro kosten, haben die ersten groben Schätzungen der Stadt ergeben. Doch das weitaus größere Projekt ist mit etwa 19 Millionen Euro ein Neubau für die Förderschule Hand in Hand. Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass ein Neubau wirtschaftlicher wäre als ein Aus- und Umbau des vorhandenen Gebäudes am Fermersleber Weg. Gesucht werden muss dafür aber noch ein Standort. Die Kosten für den Grundstückskauf und die Ausstattung kämen noch hinzu. Die Schulleitung wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.
Förderschulen sind überbelegt
Hintergrund der Bemühungen um den Ausbau der Schullandschaft ist die hohe Anzahl an Schülern. Derzeit verfügt Magdeburg über vier Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, in denen insgesamt 372 Plätze zur Verfügung stehen. Die Zahl der tatsächlich beschulten Kinder beträgt aktuell jedoch 396 Schüler. Die vier Förderschulen sind damit überbelegt. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Kinder an Förderschulen um mehr als 50 Prozent erhöht. Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt.
In einer Machbarkeitsstudie hatte die Verwaltung prüfen lassen, welche Möglichkeiten an den vorhandenen Standorten bestehen. Auch an der Schule Am Wasserfall und an der Hugo-Kükelhaus-Schule wurden Erweiterungsmöglichkeiten geprüft. In Abwägung aller Möglichkeiten habe sich die Kombination aus einem Erweiterungsbau der Regenbogenschule und einem Neubau für die Schule Hand in Hand als nachhaltigste und wirtschaftlichste Variante herausgestellt.
Diese Variante wird nun dem Stadtrat in Form eines Grundsatzbeschlusses zur Entscheidung vorgelegt. Zuvor werden der Bildungsausschuss, der Jugendhilfeausschuss und der Finanzausschuss darüber beraten. Im Stadtrat ist das Thema für die Sitzung am 7. Oktober auf der Tagesordnung geplant.