Grünflächen Stadt soll an der Schrote in Magdeburg-Stadtfeld weniger mähen
Nach der jüngsten Mahd in den Goetheanlagen in Magdeburg-Stadtfeld gibt es Kritik vom SPD-Ortsverein. Im Stadtrat soll jetzt diskutiert werden, ob entlang der Schrote Bienenweiden entstehen.
Magdeburg - Innerhalb weniger Stunden war es passiert: Aus den üppig sprießenden Wiesen links und rechts der Schrote in der Goethestraße waren verdorrt aussehende Rasenflächen geworden. Die Mahd des Stadtgartenbetriebs hinterließ einen Anblick, der nicht jedem Stadtfelder gefällt.
Absolut unnötig, findet Thomas Opp vom SPD-Ortsverein Stadtfeld. „Auf unserer Sitzung am Mittwoch werden wir einen Stadtratsantrag zur naturnäheren und insektenfreundlichen Gestaltung der Goetheanlagen diskutieren“, kündigt er deshalb an.
Mindestens die Hälfte der Rasenflächen an der Schrote soll künftig als Bienen- und Insektenwiese ausgewiesen und von der regelmäßigen Wiesenmahd ausgenommen werden. Zusätzlich sollen Insektenhotels aufgestellt werden. „In der Nähe einer Futterquelle dienen sie als Nistplatz und Rückzugsort“, sagt Thomas Opp. Das Aufstellen von Hinweisschildern könne ein Beitrag zur Umweltbildung sein.
„Reine Rasenflächen bieten Insekten keine geeignete Nahrungsgrundlage“, sagt er. Daher werde durch die Umwandlung in Insektenwiesen ein aktiver Beitrag zur Artenvielfalt geleistet. Durch eine „naturnahe, attraktive und zugleich für Insekten ansprechende Bepflanzung“ könne zudem die Aufenthaltsqualität weiter gesteigert werden.
Weiterhin soll die Stadtverwaltung prüfen, ob eine naturnähere Umgestaltung der Uferbereiche des derzeit in weiten Teilen betonierten Laufs der Schrote möglich ist.
21 Blühflächen und Bienenweiden hat der Stadtgartenbetrieb bereits stadtweit angelegt, die speziell für Insekten gedacht sind. Sie werden maximal zweimal pro Jahr gemäht und sind meist entsprechend als Bienenweide oder ähnliches ausgeschildert. Die Goetheanlagen gehören bislang nicht dazu.
Nach Auskunft von Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra gab es Anfang Juni mehrere Beschwerden bezüglich der Länge des Rasens, woraufhin die Grünflächen zum zweiten Mal in diesem Jahr gemäht wurden. Der Stadtgartenbetrieb versuche aber, „mit Fingerspitzengefühl Lebensräume für Insekten zu schaffen.“