Bauen und Sanieren Stadtarchiv Magdeburg: Historischer Saal wird neu belebt
Im Zuge des geplanten Umbaus und der Sanierung des Magdeburger Stadtarchivs soll auch der historische Zentrifugensaal umgebaut werden. Dafür gab es jetzt eine Fördermittelzusage.
Magdeburg - Das Magdeburger Stadtarchiv braucht mehr Platz, die Kapazitätsgrenze von zehn Kilometern laufenden Archivguts im Magazinbereich ist erreicht. Außerdem ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Das ist mittlerweile lange bekannt und es gibt bereits Pläne für eine Erweiterung und Sanierung. Vorgesehen sind Umbaumaßnahmen auf allen Etagen, um die Magazinkapazität von den derzeit zehn auf etwa 15 Kilometer Archivgut zu erweitern. Die Erweiterung schaffe voraussichtlich bis ins Jahr 2040 ausreichende Kapazitäten für die gesetzliche Pflichtaufgabe der Archivierung von kommunalem Archivgut.
Bei den Erweiterungsplänen geht es nicht nur um mehr Platz für das Aktenmagazin. Benötigt werde auch ein zweites Fotomagazin. Ein bereits beim Einzug vorgesehener multifunktionaler Veranstaltungsraum für Schülergruppen, Workshops und Vorträge soll nun bei den Erweiterungsarbeiten eingerichtet werden. Bislang finden öffentliche Veranstaltungen im Lesesaal statt, was in der Vergangenheit durchaus zu beengten Verhältnissen geführt hatte.
Zum Tag der Archive am Sonnabend (3. März 2024) gab es gute Neuigkeiten. Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz konnte bei ihrer Eröffnungsrede bekanntgeben, dass Fördermittel für den Umbau bewilligt worden sind. Im Programm Sozialer Zusammenhalt der Städtebauförderung wurden für den Zeitraum 2024 bis 2026 Fördermittel im Umfang von rund 1,5 Millionen Euro für das Vorhaben „Erweiterung Stadtarchiv. Zweiter Bauabschnitt - Umbau und Erweiterung der Archivflächen und Veranstaltungsraum“ bewilligt.
Stadtarchiv Magdeburg: Energetische Sanierung geplant
Damit soll die Herrichtung einer historischen Werkhalle des 19. Jahrhunderts - der um 1894 errichtete Zentrifugensaal der ehemaligen Zuckerfabrik Hennige - für die Öffentlichkeits- und Archivarbeit realisiert werden. Mit der baulichen Erweiterung um einen dringend benötigten multifunktionalen Veranstaltungsraum wird ein Lernort für alle Gruppen der Stadtgesellschaft geschaffen, erklärt Stadtarchivar Christoph Volkmar. Das Stadtarchiv könne so als Forschungs- und Erlebniseinrichtung für die Stadtgeschichte stärker sichtbar werden und mit der Aktivierung eines geschichtsträchtigen Bauzeugen Magdeburger Industriekultur lokale Identität und soziale Entwicklung im Stadtteil Neue Neustadt stärken.
Zudem ist eine energetische Sanierung des Gebäudes vom Dach über die Fassade bis in den Keller vorgesehen. Die entsprechenden Planungsunterlagen werden aktuell erarbeitet und dann dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt. Ursprünglich sollte bereits in 2024 Baubeginn sein, wahrscheinlicher ist ein Beginn allerdings im Jahr 2025. Gerechnet wird mit einer zweijährigen Bauzeit. Die Herausforderung wird dabei sein, dass die Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen.