Magdeburg l Eigentlich sollte die Magdeburger Stadthalle ab 2019 für 70,1 Millionen Euro saniert werden. Nur bis April waren noch Veranstaltungen geplant. Doch dieser Zeitplan ist Geschichte.
Der Sanierungsstart wurde jetzt um ein Jahr verschoben. Die Schließung der Stadthalle Magdeburg erfolgt zum 1. Juli 2020. Steffen Schüller ist Geschäftsführer des Hallenbetreibers MVGM und sagt: „Die Halle kann bis dahin ohne Einschränkungen weiter genutzt werden.“
Grund für die Verzögerung bis zum Baustart: Ein Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 70,1 Millionen Euro sowie 15,4 Millionen Euro für die Gestaltung des Umfelds stellt für Magdeburg eine große Herausforderung dar. „Ein solches Großprojekt ist jedoch nur mit entsprechenden Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt möglich“, so Steffen Schüller.
Umfangreiche Antragsunterlagen sind in den vergangenen Monaten ausgearbeitet worden. Aktuell wird durch die zuständigen EU-Behörden die Förderfähigkeit geprüft. Anschließend könne der Antrag durch das Land Sachsen-Anhalt weiter bearbeitet werden. „Da es sich um ein sehr komplexes Vorhaben handelt, nehmen auch die Antragsprüfungen durch verschiedene Behörden und das Genehmigungsverfahren viel Zeit in Anspruch“, erläutert der MVGM-Geschäftsführer den Grund für die Verzögerung.
Positiv am aktuellen Zeitplan: Zum Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ 2019 wird die Stadthalle als herausragendes Baudenkmal aus der Epoche des Neuen Bauens für Besucher offen stehen. „Dazu werden Gäste aus dem In- und Ausland in Sachsen-Anhalt und der Landeshauptstadt erwartet“, hält Schüller fest.
Das monumentale Gebäude auf der Magdeburger Rotehorninsel war in den Jahren 1926 bis 1927 nach Plänen der Architekten Johannes Göderitz und Wilhelm Deffke für die Deutsche Theaterausstellung 1927 errichtet worden. Das 100 Meter lange, 50 Meter breite und 22 Meter hohe Bauwerk gilt als das bedeutendste Objekt aus dem Schaffen des Architekten Johannes Göderitz.
Die Arbeiten an der Stadthalle Magdeburg sollen drei Jahre in Anspruch nehmen. Neben der Wiederherstellung ursprünglicher von Johannes Göderitz geplanter Elemente wie der Leuchtbänder geht es darum, eine moderne multifunktionale Halle zu schaffen. Entstehen sollen weitere Veranstaltungsräume und verbesserte Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter und Künstler.