Stadtrat Magdeburger sanieren ihre Hyparschale
Der Stadtrat Magdeburg hat die Sanierung der Hyparschale genehmigt. Die Kosten werden auf 16,9 Millionen Euro geschätzt.
Magdeburg l Der Weg zur Rettung der Magdeburger Hyparschale ist frei. Am 20. September 2018 hat der Stadtrat die weiteren Planungen für die Sanierung und Nutzbarmachung der denkmalgeschützten Halle frei gemacht. Die Kosten werden auf 16,9 Millionen Euro geschätzt.
Nachdem der Stadtrat Magdeburg über das Projekt entschieden hat, soll im Oktober der Bauantrag gestellt werden, im November würde die Ausschreibung beginnen. Abbruch- und Dacharbeiten sind ab Februar 2019 vorgesehen. Fassadenarbeiten sind ab Oktober 2019 geplant, ab 2020 geht es dann auch um Rohbauarbeiten. Im gleichen Jahr würden Innenausbau und der Bau der Haustechnik und der Bau an den Außenanlagen beginnen. Im Herbst 2021 wäre die Hyparschale dann wieder nutzbar.
Zusätzlich stimmte der Stadtrat einem Vorschlag von Oberbürgermeister Lutz Trümper zu, einen Förderantrag beim Bundesbauministerium zu stellen. Dieses hat ein Programm aufgelegt, mit dem besonders wichtige und kostenintensive Vorhaben gefördert werden sollen.
Zudem hatte die Fraktion CDU/FDP/BfM beantragt, dass Arbeiten wie Dachsanierung durchgezogen werden, für alles andere erst Fördermittelzusagen vorliegen müssen. Keine Unterstützung und damit keine Mehrheit für diesen Vorschlag gab es aus den anderen Fraktionen.
Entstehen soll in der Halle ein multifunktionales Tagungszentrum für bis zu 500 Besucher. In Kuben, die in den Ecken eingebaut werden, sollen sich Seminarräume befinden. Auch die Flächen auf den zweietagigen Aufbauten können genutzt werden. Sie sollen mit einer Galerie verbunden werden. Im Erdgeschoss entsteht eine kreuzförmige Fläche, auf der mit einer Bestuhlung auch eine Art Präsentationsraum für die maximale Zahl an Besuchern aufgebaut werden kann.
Besondere Beachtung verdient in der Halle die Akustik. Aufgrund der besonderen Bauform mit vier aneinandergelehnten Schalen, die durch zwei sich kreuzende Lichtbänder verbunden sind, ist diese nämlich nicht einfach. Besondere Oberflächen sollen die Akustik verbessern. Diese wird dennoch nur für Vorträge und Veranstaltungen zum Beispiel im Bereich der Kleinkunst geeignet sein – nicht aber für Konzerte.
Was in der Stadthalle nicht möglich ist, soll auf der einen Seite des Erdgeschosses in Zukunft angeboten werden. In diesem Bereich können nämlich Fahrzeuge präsentiert werden.
Die Magdeburger Hyparschale umfasst eine Fläche von 42 mal 42 Metern. Sie gilt als einer der bedeutendsten Arbeiten von Ulrich Müther, der mit seinen Schalenbauten eine neue Epoche der Moderne mit eingeleitet hat. Andere bedeutende Gebäude von ihm sind Planetarien in Kuwait, Wolfsburg und Berlin, der Teepott in Warnemünde, Radrennbahnen in Cottbus, Stettin und in Havanna und die Fußumbauung des Berliner Fernsehturms.