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  7. Nach Anschlag von Magdeburg: Steinmeier nimmt Anteil und dankt Helfern

Bundespräsident nimmt anteil Steinmeier zu Gast in Magdeburg: "Tief im Innersten verwundet"

Magdeburg steht nach dem Anschlag nicht allein. Am Schicksalstag der Stadt, an dem sie vor 80 Jahren in Schutt und Asche gelegt wurde, kommt der Bundespräsident. Er nimmt Anteil.

Aktualisiert: 16.01.2025, 21:08
Vor der Magdeburger Johanniskirche gedachte Bundespräsident Steinmeier der Opfer des Anschlags vor vier Wochen.
Vor der Magdeburger Johanniskirche gedachte Bundespräsident Steinmeier der Opfer des Anschlags vor vier Wochen. Foto: Peter Gercke

Magdeburg/dpa - Knapp vier Wochen nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein Mitgefühl ausgedrückt und Helfern gedankt. "Ihre Heimatstadt Magdeburg ist tief im Innersten verwundet, das ist jedenfalls das Gefühl der Allermeisten. Und deshalb bin ich heute hier bei Ihnen", sagte Steinmeier auf dem Alten Markt. Dort war der Täter am 20. Dezember mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gefahren. Sechs Menschen starben, fast 300 wurden verletzt.

Steinmeier sagte: "Liebe Angehörige, ich weiß, Ihr Schmerz zerreißt Sie. Und doch möchte ich Ihnen heute, an diesem Tag hier in Magdeburg sagen: Sie sind mit Ihrem Schmerz nicht allein. Wir stehen an Ihrer Seite. Wir fühlen und trauern mit Ihnen."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag von Magdeburg sein Mitgefühl ausgedrückt und Helfern gedankt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag von Magdeburg sein Mitgefühl ausgedrückt und Helfern gedankt.
Foto: Karolin Aertel

Steinmeier: Bürger können zu Recht Aufklärung erwarten

Er richtete besonderen Dank an die vielen Helfer, Polizisten und Feuerwehrleute, Seelsorgerinnen und Ehrenamtliche, Sanitäter und Ärztinnen. Mit einigen hatte Steinmeier zuvor gesprochen. Er legte einen Kranz an der Johanniskirche nieder und trug sich ins Kondolenzbuch der Stadt ein.

Besuch in Magdeburg: Bundespräsident Steinmeier trug sich ins Kondolenzbuch der Stadt nach dem Anschlag vom 20. Dezember ein.
Besuch in Magdeburg: Bundespräsident Steinmeier trug sich ins Kondolenzbuch der Stadt nach dem Anschlag vom 20. Dezember ein.
Foto: Peter Gercke

Steinmeier sagte, noch immer seien viele Fragen offen, wie es zu der Tat kommen konnte. "Sie als Bürgerinnen und Bürger können zu Recht erwarten, dass umfassend ermittelt und aufgeklärt wird und Fehler offen benannt werden. Wer eine solche Tat begeht, muss zur Verantwortung gezogen werden."

80 Jahre nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg: Friedensliedersingen in Magdeburg

Auf dem Alten Markt waren laut Polizei rund 1.200 Menschen zum Friedensliedersingen zusammengekommen. Das gemeinsame Singen hat Tradition, denn der 16. Januar ist ein Schicksalstag für die Stadt. An diesem Tag wurde 1945 die Innenstadt bei Bombenangriffen in Schutt und Asche gelegt.

In diesem Jahr sollte der Jahrestag ein besonderes Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in Magdeburg sein, so die Stadt. Der Bundespräsident sagte: "Wir lassen uns nicht von Angst, Wut, Verunsicherung lähmen und überwältigen. Wir sind überzeugt, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben dürfen, und ich bin allen dankbar, die jetzt sagen: Wir wollen, dass Magdeburg eine weltoffene Stadt bleibt, dass die Stadt ein lebens- und liebenswerter Ort bleibt für alle, die hier ihre Heimat gefunden haben."