Perseiden Sternschnuppen über Magdeburg: Experte gibt Tipps für Himmelsgucker
In diesen Tagen gibt es vermehrt Sternschnuppen. Warum das so ist und wann und wo man sie am besten sehen kann, erklärt ein Experte aus Magdeburg.
Magdeburg - Sternschnuppen haben schon seit jeher die Menschen fasziniert. Gemeinhin gilt: Wer eine am Himmel entdeckt, kann sich etwas wünschen. Aber nicht den Wunsch verraten, sonst geht er nicht in Erfüllung! Wer daran glaubt, wird eine Menge Wünsche frei haben in diesen Tagen.
Denn rund um den heutigen Montag (12. August 2024) soll es vermehrt Sternschnuppen geben. Warum das so ist und wo und wie man sie am besten entdecken kann, weiß Martin Nischang. Der Physiker ist seit 2006 Mitglied bei der Astronomischen Gesellschaft Magdeburg (AGM).
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Grund für die vermehrten Sternschnuppen dieser Tage sind die sogenannten Perseiden. „Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der sich durch ein deutlich ausgeprägtes Maximum um den 12. August herum auszeichnet. In diesen
Tagen durchläuft die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne einen Bereich, in dem sich weit verteilte Überreste des Staubschweifes eines Kometen (109/P Swift-Tuttle) befinden. Diese Überreste befinden sich ebenfalls im Umlauf um die Sonne“, sagt Martin Nischang. Die mit bloßem Auge sichtbaren Meteore, im Volksmund Sternschnuppen genannt, entstehen erst beim Eintritt von 1 bis zehn Millimeter großen, entsprechend zwei Milligramm bis zwei Gramm schweren, Staubteilchen in die Erdatmosphäre. Bei durchaus größeren Teilchen entstehen sehr helle Sternschnuppen, Feuerkugeln oder Boliden genannt, so der Physiker. Durch die hohe Geschwindigkeit von 30 bis 70 Kilometer pro Sekunde – mehr als das fünffache der ISS-Geschwindigkeit auf der Bahn um die Erde – leuchtet eine Sternschnuppe bereits in 100 Kilometern über der Erdoberfläche auf. Dabei erhitzt sich das Material des Staubteilchens so stark, dass es fast immer vollständig verdampft, ehe es die Erdoberfläche erreicht.
„Zur Beobachtung der Perseiden ist eine freie und dunkle Sicht auf den östlichen Himmel wichtig. Wenn man also auf die Hälfte des Himmels in Richtung Sonnenaufgang, ohne Straßenlaternen und andere blendende Lichtquellen schaut, hat man gute Chancen, viele Meteore zu sehen“, rät Martin Nischang. Dabei müsse man nicht den fernen Horizont im Blick haben. „In den frühen Morgenstunden, wenn der Himmel noch wenig von der Dämmerung im Osten
erhellt ist, sieht man sozusagen in Flugrichtung unserer Raumschiffes Erde in den Himmel. Daher sind morgens die Sternschnuppen am hellsten“, erklärt der Physiker.
Auf ein Fernglas oder Teleskop sollte man verzichten, ein möglichst großer Sichtbereich ist wichtig. Dabei lohnt sich das Ausharren: mit durchschnittlich mehr als zwei bis drei Sternschnuppen pro Minute sei zwar nicht zu rechnen. „Aber es könnten nach 5 Minuten ,Meteor-Pause’ durchaus im Sekundentakt neue Sternschnuppen sichtbar sein“, so Martin Nischang.