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Was tun beim Blackout? Gewappnet für den Krisenfall: Magdeburger Forscher erarbeiten Notkonzept

Wenn flächendeckend der Strom ausfällt, ist schnelle Hilfe nötig. Die Hochschule Magdeburg-Stendal entwickelt Notfallkonzepte im Fall von Blackouts.

Aktualisiert: 03.11.2024, 11:18
Thomas Müller und Jakob Reitmeier von der Hochschule Magdeburg-Stendal befassen sich mit Kommunikation in Krisen.
Thomas Müller und Jakob Reitmeier von der Hochschule Magdeburg-Stendal befassen sich mit Kommunikation in Krisen. Foto: Matthias Piekacz

Magdeburg/vs. - 2019 wurde der Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick von einem Stromausfall erfasst. 31 Stunden dauerte der Blackout und versetzte die Anwohner in Aufruhr. Die Ursache: zwei bei Bauarbeiten beschädigte 110-KV-Kabel. Der Blackout offenbarte die Verwundbarkeit der digitalen Krisenkommunikation und -bewältigung während eines flächendeckenden Stromausfalls.

Ausfälle wie dieser benötigen ein intaktes, autarkes und integriertes Sicherheitssystem, in dem unterschiedliche Lösungen zur Krisenkommunikation zwischen Beteiligten, Akteuren und der Bevölkerung aufeinander abgestimmt sind. Das Verbundprojekt Krisenkommunikation im Landkreis Meißen (KriKom-LK-MEI) greift diese Zielstellung auf.

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Stromausfall durch Blackout: Magdeburger Forscher entwickeln Notfallkonzept

„Ein Teilaspekt des Projektes ist es, Krisen- und Katastrophenstäbe miteinander zu vernetzen. Aktuell herrscht ein Flickenteppich an Systemen und keine einheitliche, gut funktionierende Lösung zur Kommunikation. Ganz besonders zwischen (Krisen-)Stäben der Gefahrenabwehr, Verwaltung und kritischen Infrastrukturen (KRITIS)“, erzählt der wissenschaftliche Mitarbeiter Thomas Müller.

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Mit dem Projekt soll demonstriert werden, dass verschiedene Lösungen aus der Sicherheitsforschung umgesetzt werden müssen, damit am Ende auch bei Ausfall der Energieversorgung die Kommunikation zwischen Krisenstäben erhalten bleibt. Beispielsweise das Konzept TankNotStrom, mit dem die Energie- und Kraftstoffversorgung von Tankstellen und Notstromaggregaten bei Stromausfallsetzung gewährleistet werde, so Müller.

Während Feuerwehr, Rettungsdienste, der Katastrophenschutz und die Polizei als Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) über das Funknetz des Digitalfunks BOS kommunizieren, sind KRITIS, wie Energie- und Wasserversorgung, der Verkehr, aber auch die medizinische Versorgung, nicht an dieses System angebunden. Das Netz ist besonders für die Anforderungen der BOS zugeschnitten und nicht für alle zugänglich. Im Krisen- und Katastrophenfall werden in KRITIS-Einrichtungen aber ebenfalls Krisenstäbe gebildet, die erreicht werden müssen.

Forscher simulieren Blackout im Landkreis Meißen

Mittels Literaturrecherche, Umfragen und Sichtung von Einsatztagebüchern aus früheren Einsätzen, ermitteln Müller und sein Kollege Jakob Reitmeier Kriterien und Bedarfe an das System. Zusätzlich begleiten Müller und Reitmeier wissenschaftlich einen anstehenden Feldtest. Dabei wird ein Blackout im Landkreis Meißen simuliert, der weitere Aufschlüsse in der Kommunikation liefern und einen ersten Anwendungsfall validieren soll.

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Das Projekt KriKom steht noch am Anfang, hat aber eine klare Vision: „Wir wollen zeigen, wie ein ausfallgeschütztes Kommunikationssystem auf Basis bestehender Sicherheitsforschungsergebnisse umgesetzt werden kann: Sind die gewohnten Kommunikationskanäle nicht mehr vorhanden, soll dennoch Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Akteuren und der Bevölkerung möglich sein“, erläutert Reitmeier.

Ob multifunktionale Sirenen, die mit Tönen und Lichtsignalen warnen, Notfallinformationspunkte als Anlaufstellen zum Austausch oder Mitteilungen von Informationen für die Bevölkerung – KriKom entwirft ein System, dass Ordnung in einer Krise bringen soll.