App für Magdeburger Nahverkehr Studenten wollen schnell ans Ziel
Magdeburg I Viele kennen das Problem: Eine bestimmte Straßenbahnlinie soll es sein,
doch die Abfahrtszeiten fehlen. Um nicht unnötig warten zu müssen, haben
die Informatikstudenten Johannes Filter (24) und Rosario Raulin (22)
der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) die App für den
Nahverkehr "MagdeGo" entwickelt. Andrea Jozwiak und Elena Vohl sprachen
mit ihnen über die App.
Volksstimme: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, diese App zu entwickeln?
Johannes Filter: Wir stehen oft vor dem Problem, dass wir die naheliegenden Haltestellen in der Umgebung rausfinden wollen, aber es meist zu aufwendig ist, komplizierte Nahverkehrsapps zu öffnen. Wir wollten ohne großen Aufwand wissen, wo in nächster Nähe die nächste Bahn fährt.
Rosario Raulin: Es ist im Wesentlichen aus der Frustration entstanden, dass andere Apps sehr komplex sind, obwohl oft nur die Abfahrtszeit herausgefunden werden soll. Manche Bahnen arbeiten bereits mit Echtzeitdaten, sodass wir auch Verspätungen und Ausfälle mit dieser App einplanen können.
Wie funktioniert die App "MagdeGo"?
Rosario Raulin: Die App löst den konkreten Fall, dass Ziel und Straßenbahnlinie bereits bekannt sind, nur die Abfahrtszeiten fehlen. Im Idealfall ohne lange Wartezeit. Unsere App benutzt dafür den Standort des Nutzers und sucht über die GPS-Koordinaten zehn naheliegende Haltestellen heraus. Es werden dann die Abfahrtszeiten der Straßenbahnlinien an den jeweiligen Haltestellen ab dem Zeitraum der Abfrage aufgelistet.
Wie kann eure Web-App aufgerufen werden?
Johannes Filter: Jede Person mit einem Internetbrowser oder Smartphone kann unsere App kostenfrei nutzen. Diese wird über die Seite www.magdego.de aufgerufen. Nach Zustimmung der Standortbestimmungen werden die Haltestellen in nächster Nähe direkt angezeigt. Unsere Web-App ist zwar für das Smartphone konzipiert, läuft aber auch auf dem Desktop ohne Probleme.
Wer ist eure Zielgruppe?
Johannes Filter: Die App ist in der Regel eher für Nutzer geeignet, die sich bereits in Magdeburg auskennen und wissen, wo sie hin müssen. Gerade in WGs konnten wir schon oft beobachten, dass Haltestellenpläne an der Tür hängen - dafür kann jetzt unsere App zum Einsatz kommen.
Wollt ihr eure App weiterentwickeln?
Johannes Filter: Da unsere Arbeit für diese App ehrenamtlich ist, bleibt es wahrscheinlich bei der jetzigen Funktion. Wir haben viel Spaß an der Entwicklung und wollen damit kein Geld verdienen. MagdeGo ist eine kreative Applikation, die für einen bestimmten Einsatzzweck einwandfrei genutzt werden kann. Mittlerweile können wir bereits 100 Nutzer pro Tag verzeichnen - das ist ein guter Start. Die Entwicklung weiterer Funktionen wäre für uns zu komplex und würde auch unseren Zeitrahmen sprengen, da wir beide bald unsere Bachelorarbeit schreiben.
Rosario Raulin: Zu Beginn standen uns nur die Fahrdaten für Magdeburg zur Verfügung - so kam es auch schnell zu der Namensgebung. Unsere App kann jetzt aber in ganz Sachsen-Anhalt genutzt werden, da uns weitere öffentliche Verkehrsdaten von INSA zur Verfügung stehen. Theoretisch könnten durch ein paar Anpassungen noch weitere Städte hinzufügt werden. Mit Sicherheit wird MagdeGo nicht unsere letzte App bleiben. Wir haben schon viele Kontakte knüpfen können und noch einige Ideen."Die App gibt es unter www.magdego.de