Politische und emotionale Spannung Tatort oder Kunst? Magdeburger Schüler zeigen ihre Ausstellung
Der Abitur-Jahrgang des Magdeburger Albert-Einstein-Gymnasiums hat eine Ausstellung zum Thema „Spannung“ zusammengestellt.
Magdeburg - Die Aula ist mit rot-weißen Bändern abgesperrt und in den Räumen hängen weiße Tücher von den Decken – das Albert-Einstein-Gymnasium ist nicht etwa zum Tatort geworden, sondern zur Kunstausstellung. Bevor der Abi-Jahrgang der Schule den Rücken kehrt, haben 27 junge Erwachsene Kunst zum Thema „Spannung“ ausgewählt und daraus eine Ausstellung konzipiert.
„Überall lassen sich Spannungen finden. In der politischen Situation, in zwischenmenschlichen Beziehungen oder in der Wissenschaft“, erklärt Franziska Mundt. Sie ist Fachschaftsleiterin für das Fach Kunst am Gymnasium und hat das Organisations-Team der Ausstellung unterstützt. Bereits zum vierten Mal findet eine solche Abschlussausstellung in der Schule statt, wie sie erklärt.
Ausstellung voller Spannung
Aus allen Kunstkursen der beiden vergangenen Jahre des Abijahrgangs 2024 wurden Werke gesichtet und anschließend von den Schülerinnen und Schülern selbst ausgewählt. Darunter Malerei, Zeichnungen, Fotografien, Plastiken und auch Konzeptzeichnungen und Collagen. „Zum Thema Spannungen sind uns vor allem Kontraste eingefallen. Farbkontraste, verschiedene Größen und Materialien“, erklärt die 18-jährige Leonie Mischun, die an der Ausstellung mitgewirkt hat.
Auch das Thema Ausstellungskonzeption habe im Lehrplan gestanden, sodass die jungen Magdeburger die Werkzeuge dazu haben, ihr eigenes Konzept zu erstellen. „Wir haben verschiedene Museen besucht, unter anderem das Jüdische Museum in Berlin, waren auch bei Kunst Mitte hier in Magdeburg“, erklärt Franziska Mundt. An der eigenen Ausstellung hätten die jungen Kunstschaffenden rund zwei Monate gebastelt – neben Prüfungsstress und der Organisation von Abiball und Co.
Magdeburger Winterhafen ist Thema
Das Ergebnis ist eine vielfältige Zusammenstellung unterschiedlicher Kunst, die auch Bezug zu Magdeburg nimmt. Beispielsweise haben Teile eines Graffiti-Projekts, das im vergangenen Jahr stattgefunden hat, den Weg in die Ausstellung gefunden. Die „Übungspappe“ der Schüler hängt gleich am Eingang von der Decke. Das ist aber nicht der einzige Bezug zur Landeshauptstadt, der in der Ausstellung in der Aula zu finden ist.
Einige Ergebnisse der Aufgabe, ein innovatives Gebäude zu entwerfen, das am Winterhafen stehen könnte, sind ebenfalls ausgestellt. „Das ist unser letztes gemeinsames Projekt“, sagen drei Abiturientinnen mit Blick auf ihre anstehende Vernissage. Geöffnet ist die Ausstellung für eine Woche, jedoch nur für Schüler und Lehrkräfte des Olvenstedter Gymnasiums.
Dass dieses Projekt am Ende der Schulzeit steht, habe einen Sinn, wie die Fachschaftsleiterin erklärt: „Kunst ist etwas fürs Leben. Man lernt, Probleme kreativ zu lösen und durchzuhalten.“ Um nicht nur einen Lerneffekt fürs Leben zu haben, sondern auch noch Geld für den Abiball zu sammeln, werden die Werke auch verkauft.