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Coronavirus Terminstress in Magdeburg nach Impf-Stopp

Der deutschlandweite Stopp der Corona-Impfungen mit Astrazeneca wirbelt auch den Impfplan in Magdeburg durch. Wie es jetzt weitergeht:

15.03.2021, 17:30

Magdeburg l Im Magdeburger Impfstab begann am späten Montagnachmittag das große Rechnen. Die überraschende Meldung, dass Deutschland die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorübergehend aussetzt, hat einige Auswirkungen auf den Impfplan der Landeshauptstadt.

1760 Impfungen mit Astrazeneca waren für diese Woche einschließlich Wochenende in Magdeburg terminiert. Dieser Impfstoff wird derzeit hauptsächlich für medizinisches und pflegerisches Personal sowie Teile der Impfpriorität 2 wie etwa Grundschullehrer, Kita-Erzieher und Menschen mit besonderen Erkrankungen verwendet.

„Die Impfungen mit Astrazeneca sind natürlich auch bei uns vorerst gestoppt. Wir prüfen jetzt, inwieweit wir die bereits vergebenen Astrazeneca-Impftermine gegebenenfalls mit einem anderen Impfstoff doch noch umsetzen können“, sagte Simone Borris, Leiterin des Aufbaustabes Impfen der Landeshauptstadt, am späten Nachmittag auf Nachfrage.

Da die Meldung zum Astrazeneca-Stopp am Montag erst sehr spät kam, war bis zum Abend nicht klar, ob dies möglich sein wird. Hinzu kommt die Unwägbarkeit, ob die für den Dienstag angekündigte Lieferung von Biontech-Impfstoff auch tatsächlich in der zugesagten Höhe ankommt und möglicherweise Teile davon für die jetzt gestoppten Astrazeneca-Termine verwendet werden könnten.

Vom überraschenden Astrazeneca-Impfstopp unberührt sein sollen die für diese Woche bereits gebuchten Impftermine mit den anderen Impfstoffen. Die Impftermine in der Prioritätsgruppe 1 der Über-80-Jährigen im Impfzentrum in Messehalle 3 mit dem Vakzin von Biontech seien gesichert, versicherte Simone Borris auf Nachfrage. Das Gleiche gelte für die Termine der mobilen Impfteams in den Altenservicezentren (ASZ) der Stadt in dieser Woche mit dem Impfstoff von Moderna.

Die Stadt Magdeburg hatte bereits wegen der drei verschiedenen Impfstoffe eine Strategie entwickelt. Der schwieriger zu händelnde Impfstoff von Biontech, der bei rund minus 70 Grad Celsius gelagert werden muss, wurde bislang im Impfzentrum an die Über-80-Jährigen und Berechtigte in der Gruppe 1 verimpft. Das Vakzin von Moderna, etwas leichter zu handhaben, kommt vorrangig bei den mobilen Teams beim dezentralen Impfen in den Altenservicezentren zum Einsatz.

Für die Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca war im Impfzentrum eine zweite Impfstrecke aufgebaut worden, um hier vor allem ärztliches und pflegerisches Personal sowie eine ausgewählte Gruppe aus Priorität 2 zu impfen. Inwieweit der Astrazeneca-Stopp und die eventuelle Absicherung der Astra-Termine mit anderen Wirkstoffen sich auf die Terminvergaben im Impfzentrum für die nächste Woche auswirken werden, stand bis Montagabend noch nicht fest.