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Aufführung im Magdeburger Moritzhof Theater mit Therapeut: Performance über Zwänge und Ängste

Im Moritzhof wird die Performance „Zwangst“ gezeigt. Diese soll mit dem Tabuthema mentale Erkrankungen brechen und mehr Sichtbarkeit schaffen. Nach dem Stück ist das Gespräch mit einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten möglich.

Von Lena Bellon 23.09.2024, 06:45
Die Performerinnen Sophie Lenglachner (links) und Kristin Fabig haben das Stück „Zwangst“ geschrieben.
Die Performerinnen Sophie Lenglachner (links) und Kristin Fabig haben das Stück „Zwangst“ geschrieben. Foto: Hannah Löwenau

Magdeburg - Etwa 40 Prozent der Menschen erleiden während ihres Lebens mindestens einmal eine Panikattacke. Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Angst können Symptome davon sein. „Ich habe selbst mit Panikattacken zu tun, aber lange bis zu meiner Diagnose gebraucht“, erzählt die 33-jährige Kristin Fabig. Sie ist Dramaturgin und Performerin und hat zusammen mit Sophie Lenglachner und Alexander Hohaus die Performance „Zwangst“ kreiert, die im Moritzhof aufgeführt wird.

Die Performance thematisiert Zwänge und Ängste.
Die Performance thematisiert Zwänge und Ängste.
Foto: Hannah Loewenau

Performance soll Tabu brechen

Wie der Titel verrät, geht es um Zwänge und Ängste. Die etwa einstündige Performance soll eine Einladung sein, sich mit dem breiten Spektrum dieser Themen und den eigenen Emotionen zu befassen. „Es ist ein Stück sowohl für Betroffene, als auch für Angehörige oder auch für alle, die noch keine Berührungspunkte damit hatten“, erklärt Kristin Fabig. Sie lebt aktuell in Halle, wo das Stück bereits aufgeführt wurde. Durch ein Theaterkollektiv haben sie und Ausstatterin und Performerin Sophie Lenglachner sich kennengelernt. „Wir hatten sofort die Idee, etwas zusammen zu machen“, sagen die beiden. Die Lieder im Stück sind selbst geschrieben von Alexander Hohaus, der die Musik macht.

Für die Inhalte von „Zwangst“ hätte das Trio nicht nur aus dem eigenen Erfahrungsschatz geschöpft, sondern auch eine Psychotherapeutin mit ins Boot geholt. Der Grund: „Bei einem so schwierigen Thema gibt es eine gewissen Fallhöhe.“ Für das Publikum wollen sie zwar schaffen, dass Ängste und Panik spürbar werden, jedoch aushaltbar und auch mit einer Portion Leichtigkeit. Vor allem soll ein Tabu gebrochen werden, so dass Betroffene ihre Ängste wahr- und ernstnehmen. So sei es auch leichter, eine Bewältigungsstrategie zu finden. „Burnout und Depressionen kommen langsam etwas mehr als Thema an die Öffentlichkeit. Für andere mentale Erkrankungen gilt das noch nicht, daher wollen wir Sichtbarkeit schaffen“, sagt die gebürtige Österreicherin Sophie Lenglachner, die mittlerweile in Magdeburg lebt.

Psychotherapeut aus Magdeburg dabei

Für die Zuschauer gibt es nicht nur die Mischung aus Tanz-, Figuren- und Musiktheater, sondern nach der Performance auch die Möglichkeit, mit den zwei Performerinnen und dem Musiker sowie einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu sprechen. Vor dem Beginn gibt es einen interaktiven Raum mit kleinen Aktionen und Fragen zu dem Thema.

„Zwangst“ wird am 25. und 26. September jeweils um 10.30 und 19.30 Uhr im Moritzhof am Moritzplatz 1 gezeigt. Empfohlen wird die Performance ab zwölf Jahren. Der Eintritt beträgt 17 Euro.