Magdeburger Schülerband theB7yz: Auftritt vor Papst Benedikt XVI.
Silvester 2019/20 war die Geburtsstunde der Magdeburger Jugendband theB7yz. Die Schüler des Hegelgymnasiums haben bereits vor Papst Benedikt XVI. gespielt.
Magdeburg - Was machen 15-jährige Jungs an Silvester? Ganz klar, sie probieren Musikinstrumente aus, die im Haus herumliegen, und entscheiden sich, eine Band zu gründen. So erging es zumindest den damals sieben Jugendlichen der Chorklasse des Magdeburger Hegelgymnasiums.
Sie nannten ihre Band theB7yz, einfach als „the Boys“ auszusprechen. 7 für die sieben Mitglieder, die sie am Anfang waren. Vor einigen Wochen standen die mittlerweile 18-Jährigen auf der Bühne der Katholischen Kirche St. Mechthild mit einem Resonanz-Band-Gottesdienst. Sie werden häufig zu Gottesdiensten eingeladen und verbinden Gebete mit Pop-Musik.
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Das Bandgerüst bilden Tilman (E-Bass und Gesang), Christian (Gesang), Felix (E-Gitarre und Schlagzeug), Elias (Schlagzeug und Geige), Johannes (E-Gitarre) und Alex (Klavier). Letztendlich könne aber jeder in jede Rolle springen, da alle musikalisch begabt seien, meint Tilman ganz bescheiden. Die sechs Jungs blicken auf eine gründliche Musikausbildung am Konservatorium Magdeburg zurück.
Das erste Konzert gaben die Musiker im Wohnzimmer von Johannes zum Geburtstag seiner Mutter. Bald brachten sie ihr erstes Musikvideo heraus - ein Cover zu dem Song „Highway to hell“. Tilman Tekath belächelt den amateurhaften Beginn. Das Video mache aber einen guten Kontrast zur Qualität von heute sichtbar.
Drei Songs wurden von den Jungs bisher verfasst. Zwei Lieder handeln von der unglücklichen Liebe. „Und ich dachte, es kann werden. Diese Hoffnung, sie muss sterben. Wie konnte ich’s mir nur verderben“ – die Zeilen aus dem Lied „Tausend Gedanken“ trüben Zuhörern das Gemüt. Darin verarbeit Tilman seine private Geschichte.
theB7yz: Comeback nach der Corona-Pause
Das letzte Lied „Just imagine“ beschreibe einfach das entspannte Gefühl, wenn man am Abend mit seinen Freunden chillt. Zum Comeback nach der Corona-Pause versuchte sich die Band in Comedy und Rap.
Der prägendste Karrieremoment für die Band war bisher die Privataudienz bei Papst Benedikt XVI., als die Musiker im Oktober 2021 am Projekt des Bistums Magdeburg „Mit Luther zum Papst“ teilnahmen. 500 Jugendliche gingen mit ihnen zusammen auf die ökumenische Reise. „Der Papst hat ja zwei Jahre in Deutschland studiert, aber alles, was er uns gesagt hat, war: „gute Musik“, erinnern sie sich. Zu ihrem Magdeluja!-Auftritt im Juni gab es ein herzlicheres Feedback. Für den Rentner Willi Kraning (91) aus Magdeburg hat die Musik seinen Horizont erweitert. „Der Rhythmus lässt manch langweilige Trägheit verschwinden“, meint Willi Kraning.
Der 19-jährige Student Ludwig Albrecht empfand das Konzert als sehr impulsiv und genoss es, alle Stimmen gehört zu haben. „Animierend, berührend. Hat einfach Spaß gemacht!“ Während am Anfang von Spontaneität bei Auftritten gar keine Rede gewesen sei und die Noten abgelesen wurden, vertrauen sie mittlerweile auf ihr Gefühl und die anderen Band-Mitglieder, erzählen die Jungs. „Wir hören gut aufeinander“, sagt Elias. Man könne in einer Band Fehler besser kaschieren, lustiger verpacken, meint Christian. Während des Interviews behalten sich die Jungs auch immer im Blick.
Magdeburger Schülerband reist zum Weltjugendtag in Lissabon
Wenn sie keine Musik machen, sei Sport immer der nächste Bezugspunkt. Tilman trainiert die Fußballjugend, Felix kickt selbst. Beide spielen auch mal Tischtennis zusammen. Als ganzes Team legen sie gerne die eine oder andere Fußballrunde ein. Alex setzt seine Finger neben der Musik auch im Schach ein.
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Gerade sind noch die letzten Klänge vom Auftritt der Musiker auf ihrem Abiball verklungen, planen sie schon das nächste Konzert im August beim Weltjugendtag in Lissabon. In der deutschen Botschaft wird die Band zu hören sein. Wenn es um die weitere Zukunftsplanung geht, werden die Jungs etwas bedrückter. Noch ein Jahr können sie zusammen Musik spielen, da alle sechs erst mal in Magdeburg bleiben. Auf dem Plan stehen ein Freiwilliges Soziales oder Wissenschaftliches Jahr. Elias hat sich für ein FWJ bei dem Medizintechnikhersteller Hasomed beworben und der Bandpianist Alex startet ein FSJ beim Konservatorium im Thiem20. Was ist aber danach? Dann werden die Bandmitglieder wahrscheinlich studieren, hoffen aber, dass ihre musikalische Verbundenheit weiterhin bestehen bleibt.