Corona-Krise TV-Stopp bei Magdeburger Brautausstatter
Die Corona-Krise trifft auch die Brautausstatter in Magdeburg. Zudem sind die Dreharbeiten für "Zwischen Tüll und Tränen" unterbrochen.
Magdeburg l Die Corona-Krise hinterlässt in allen Bereichen schwere wirtschaftliche Schäden. So auch bei der Hochzeitsplanung und den Brautausstattern in Magdeburg. Die Weddingplanerin und Unternehmerin Janine Schultze-Frotscher ist davon tief getroffen. Sie ist durch die Vox-TV-Show "Zwischen Tüll und Tränen" deutschlandweit bekannt und hat ihren Laden "Magic Moment" in der Innenstadt von Magdeburg.
"Auch für mich war er es erstmal ein totaler Schock, als es anfangs hieß, alle Läden müssen zu machen. Da schiebt man erst mal richtig Panik“, erzählt sie. Obwohl auch bei ihren Brautmodengeschäften durch die Pandemie ein deutlicher Rückgang der monatlichen Umsätze zu spüren ist, versucht sie den zukünftigen Sommermonaten positiv entgegen zu blicken.
Die Auswahl der Brautkleider für die nächsten Anproben der Bräute und Bräutigame sollte ursprünglich im Rahmen einer großen Messe in Barcelona stattfinden. Wie viele Veranstaltungen wurde auch diese abgesagt. Stattdessen werden die Brautkleider nun über eine große Online-Ansicht bei Großhändlern bestellt. Die Termine in ihrem Laden zur Kleidauswahl können mit Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen alle wie geplant stattfinden.
Doch welche Folgen hat Corona auf ihre Teilnahme bei der Vox-Show "Zwischen Tüll und Tränen"? Der erste Drehtag 2020 fand noch im Januar statt. Der nächste wurde jedoch wegen der Maskenpflicht und den Sicherheitsvorkehrungen auf Anfang August 2020 verschoben, berichtet die Weddingplanerin. Für die anschließenden Ausstrahlungstermine der Sendung ist demnach nach aktuellem Stand weiterhin noch nichts spruchreifes bekannt.
Vor der Corona-Krise wurde bis zu zweimal die Woche in ihrem Geschäft gedreht. Momentan laufen jedoch bei Vox nur einmal die Woche Wiederholungen, meist im Nachmittagsprogramm. Doch diese Umstände sorgen auf der anderen Seite auch für großen Zusammenhalt zwischen Janine Schultze-Frotscher und ihren Mitstreitern aus der Show, gerade innerhalb der sozialen Netzwerke.
So war erst im Februar, kurz vor endgültigem Ausbruch des Coronavirus, Fashion-Designer Uwe-Herrmann aus Dresden, ebenfalls aus der Show bekannt, bei ihr in Magdeburg zu Besuch. Geplant war eine kurze Visite, doch daraus wurden mehrere Stunden.
Auch mit ihren anderen Kolleginnen bleibt sie in sehr gutem Kontakt und tauscht sich über Ereignisse aus. "Erst gestern habe ich mit Ulrike Mandt aus Ulm telefoniert, das machen wir eigentlich momentan wirklich einmal die Woche so, um uns gegenseitig zu unterstützen und zu beraten."
Nicht nur Janine Schultze-Frotscher und ihre beiden Brautmodengeschäfte sind von der Krise betroffen. Ähnlich geht es auch Simone Stutzki-Weber, Inhaberin von Sissi-Brautmoden in Magdeburg: "Bei uns sind im Zeitraum von Januar bis April die meisten Verkäufe und somit haben wir einen enormen Umsatzeinbruch zu verzeichnen. Was für uns das größte Problem dieser Krise ist, ist dass keine Ordermessen stattfinden. Dieses läuft im Moment alles über Videoschaltungen und ist eher schwierig“, erzählt sie.
Auch ihr Team freut sich auf die kommende Monate und über das Verständnis aller Kundinnen in dieser schwierigen Zeit. Daran schließt sich auch die Meinung von Carola Ackermann, Designerin des Brautmodeladens Fräulein Liebe, an: "Da ich hauptsächlich Maßanfertigungen anbiete, macht es die Sache sehr schwer. Somit fallen dieses Jahr Einnahmen weg und nächstes Jahr auch, da ich natürlich nur noch wenige Maßanfertigungen annehmen kann, da viele Termine schon durch meine diesjährigen Bräute reserviert sind.“
Bei Julia Wundrack vom Atelier Mädchenträume zeichnet sich die Situation ähnlich ab: "Darüber mache ich mir natürlich viele Gedanken und ich fühle mich gleichzeitig sehr hilflos. Außerdem haben wir sehr viele Kundinnen, die aus anderen Bundesländern kommen und nun nicht zu uns kommen können.“ Sie führt weiter aus: "Dies schränkt mich hier in der Arbeit massiv ein. Die Kunden sind natürlich sehr verunsichert, aufgrund der Absage von allen Veranstaltungen. Es werden kaum neue Termine vereinbart und auch bestehende Bräute verlegen Änderungsarbeiten an ihren Kleidern in das kommende Jahr. Dadurch sind es natürlich riesige finanzielle Verluste.“
Gemeinsam haben jedoch alle Brautausstatterinnen eine Sache: Sie freuen sich auf die zukünftige Zeit, auf ihre Kundinnen und auf jede Menge neue Kollektionen. Egal ob online oder im Laden.