Intel-Ansiedlung: Neue Umgehungsstraße für Magdeburg?

Magdeburg - Der Südosten von Magdeburg wird sich in den kommenden Jahren tiefgreifend verändern. Grund ist die geplante Entwicklung der Industriebrachen von Fahlberg-List und RAW zu neuen Quartieren mit tausenden Wohnungen.

Nördlich der Sohlener Straße könnte zudem eine größere Eigenheim-Siedlung ausgewiesen werden. Ein Motor für all diese Prozesse ist die bevorstehende Intel-Ansiedlung im Industriegebiet Eulenberg.

Wenn in den kommenden Jahren tausende Menschen eine neue Heimat im Südosten finden sollten, ist zugleich mit einer entsprechender Zunahme der Verkehrsströme zu rechnen – gerade auch beim Kfz-Verkehr.

Das Problem: Die Hauptverkehrsachse mit Schönebecker Straße, Alt Fermersleben, Alt Salbke und Alt Westerhüsen ist in keinem guten Zustand. Zahlreiche Schlaglöcher und andere Schadstellen beeinträchtigen die Überfahrt.

Dagegen soll etwas unternommen werden. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe wollen die Straßenbahngleise von Buckau (Höhe Budenbergstraße) bis hin zum Betriebshof in Westerhüsen erneuern.

Dabei soll dann gleich der gesamte Straßenraum mitgemacht werden. Eine Projektstudie wurde erstellt. Darauf aufbauend soll die Planung vorangetrieben werden. Ein Termin für einen Baustart gibt es noch nicht.

Aber genügt die Sanierung der Hauptstraßen, um die zusätzlich erwartete Verkehrsbelastung – vor allem auch auf der Achse Intel-Südost – abzufangen? Ist nicht ergänzend eine Entlastung der Straßen nötig?

Noch im vergangenen Stadtrat hat die Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz einen Antrag im Stadtrat eingebracht, der auf den Bau einer Umgehungsstraße für Südost und Beyendorf-Sohlen abzielt.

Demzufolge soll die Stadtverwaltung prüfen, ob und wie ein solcher Straßenneubau unter Zuhilfenahme von Fördermitteln realisiert werden könnte.

Die Verwaltung hat hierzu nun eine erste Stellungnahme vorgelegt. Die angeregte Umgehungsstraße sei in den letzten Jahren nicht betrachtet worden. „Daher muss diese Maßnahme im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung analysiert werden“. Dabei würden Varianten entwickelt und miteinander verglichen.

Im Auftrag des Nahverkehrsservices Sachsen-Anhalt (Nasa) wird eine Mobilitätsstudie zur Intel-Ansiedlung erarbeitet. Zuletzt hieß es, dass diese im dritten Quartal vorliegen soll.

„Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Mobilitätsstudie kann die Verkehrsuntersuchung zur Umgehungsstraße für Südost und Beyendorf-Sohlen erfolgen“, heißt es aus dem Rathaus.

Der Antrag zur Umgehungsstraße für Südost wird nun noch einmal im Stadtrat behandelt. Am 8. August steht er zunächst beim Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr auf der Tagesordnung.