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Robin Wood und Aktion Agrar Umweltschützer starten Protestfahrt mit Floß in Magdeburg

Zwei Wochen sind die Aktivisten nun auf der Elbe und dem Mittellandkanal unterwegs. Sie kritisieren die großflächigen Rodungen für den Soja-Anbau, das dann an Tiere verfüttert wird.

Von Konstantin Kraft 30.07.2024, 06:50
Am Elbe-Anleger in Magdeburg-Herrenkrug ging es am Montag los.
Am Elbe-Anleger in Magdeburg-Herrenkrug ging es am Montag los. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Ein Protestfloß ist am Montagmorgen (29. Juli) vom Anleger in Magdeburg-Herrenkrug aufgebrochen. Unter dem Motto „Soja grillt Zukunft“ schwimmt das Gefährt nun über Elbe und Mittellandkanal bis nach Hannover.

Als Stationen auf dem Weg sind Calvörde, Wolfsburg oder Braunschweig eingeplant. Begleitet wird das Floß von Radfahrern, die dieselbe Strecke an Land zurücklegen.

Hinter alledem steht die Aktionsgemeinschaft Robin Wood mit Hauptsitz in Hamburg sowie Aktion Agrar aus Magdeburg. Im Rahmen der zweiwöchigen Tour werden Unterschriften für eine „Petition fürKlima, Artenvielfalt und Menschenrechte“ gesammelt. Diese sollen dann in der niedersächsischen Landeshauptstadt an die dortige Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte übergeben werden.

Das Floß wird von Fahrradfahrern an Land begleitet.
Das Floß wird von Fahrradfahrern an Land begleitet.
Foto: Konstantin Kraft

„Für den Anbau von Soja-Tierfutter zerstören Agrarkonzerne in Südamerika wertvolle Wälder und Savannen. Sie ignorieren Landrechte, vertreiben Menschen und machen damit Profit. Das wollen wir stoppen“, so Fenna Otten, Tropenwaldreferentin von Robin Wood.

Vor diesem Hintergrund setzen sich die Umweltschützer unter anderem für eine Stärkung des regionalen Anbaus von Hülsenfrüchten sowie eine Umsetzung und Nachschärfung der EU-Verordnung gegen globale Entwaldung ein. Damit nicht genug.

Nächster Halt in Haldensleben

„Wir wollen weg von dieser Hochleistungs-Fleischproduktion und die pflanzliche Ernährung stärken. Für den menschlichen Verzehr ist Soja bestens geeignet und eine prima Alternative zu Fleisch. An Tiere aber sollte es nicht verfüttert werden“, so Jutta Sundermann von Aktion Agrar.

„Für Wälder, Vielfalt, Höfe – Soja nicht verfüttern“ steht auf dem Floß, das hier unterm Herrenkrugsteg auf der Elbe schwimmt.
„Für Wälder, Vielfalt, Höfe – Soja nicht verfüttern“ steht auf dem Floß, das hier unterm Herrenkrugsteg auf der Elbe schwimmt.
Foto: Konstantin Kraft

Im Rahmen der Floß- und Fahrradtour will die Gruppe mit verschiedenen Akteuren aus Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen. Die erste Etappe führte nach Niegripp. Am Dienstag und Mittwoch (30. und 31. Juli) soll das Floß am Sportboothafen Haldensleben anlegen.

Die Schiffscrew für das drei mal zehn Meter große Holzfloß besteht aus acht Personen – von jung bis alt – und wechselt im Laufe der Reise. Angetrieben wird das Gefährt aus Holzstämmen von einem Elektromotor. Es gibt eine Bordküche. Zur Überwachung schlafen auch immer Mitfahrer auf dem Deck.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten startet Robin Wood im Sommer solche Floßtouren zu Umweltthemen. Die diesjährige Kooperation mit Aktion Agrar ist eine Premiere. Weitere Informationen finden sich unter www.floratour.de im Internet.